25.06.2019 - 7 Fehlzeitenstatistik
Grunddaten
- TOP:
- Ö 7
- Gremium:
- Haupt- und Finanzausschuss
- Datum:
- Di., 25.06.2019
- Status:
- gemischt (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 18:00
- Anlass:
- Sitzung
- Vorlage:
-
V/2019/204 Fehlzeitenstatistik
- Beratung:
- öffentlich
- Vorlageart:
- Sitzungsvorlage
- Federführend:
- Amt 11 - Personalamt
- Beschluss:
- zur Kenntnis genommen
Wortprotokoll
Bürgermeister von den Driesch teilt bezogen auf die Vorlage mit, dass die aktuelle Situation alles andere als befriedigend für ihn sei und die Problematik dringend angegangen werden müsse.
Stadtverordneter Krott bemängelt, dass in der vorliegenden Vorlage nicht alle Ämter und auch keine Altersangaben aufgeführt seien. Es sei daher nicht abzulesen, ob der hohe Krankenstand auch auf eine Überalterung einzelner Ämter zurück zu führen sei.
Erster Beigeordneter und Stadtkämmerer Philippengracht führt aus, dass die Zahlen dem letzten Gleichstellungsplan entnommen worden seien. Bei den nicht aufgeführten Ämtern sei das Kriterium, dass ein(e) Mitarbeiter/-in mehr als sechs Wochen im Jahr krank gewesen sein müsse, nicht erfüllt worden, so dass diese nicht mit in die Statistik aufgenommen wurden. Die Daten würden derzeit händisch erfasst. Man stehe jedoch in Kontakt mit den anderen Kommunen der StädteRegion um eine Vergleichbarkeit der Daten zu erzielen
Bürgermeister von den Driesch ergänzt, dass diese Thematik bereits im Verwaltungsvorstand besprochen worden sei. Die Personalverwaltung und -entwicklung solle zukünftig digital erfasst werden. Derzeit stehe bei den Kommunen der StädteRegion daher eine Systemumstellung an.
Daher konnten einige Daten nicht so wie geplant erfasst werden.
Stadtverordneter Krott ist der Ansicht, dass es zur Verfälschung der Statistik komme, wenn einzelne Ämter nicht aufgeführt seien. Die Verwaltung hätte die Statistik anders darstellen sollen.
Bürgermeister von den Driesch erwidert, dass die Zielsetzung aus dem letzten Haupt- und Finanzausschuss gewesen sei, darzustellen, wo die Verwaltung Probleme habe. Dies sei durch diese Statistik gewährleistet. Man könne erkennen, dass es sich hierbei nicht um ein ämterspezifisches Problem handele, sondern die Probleme an vielen Stellen in der Verwaltung auftreten würden. Aber auch da müsse man unterscheiden zwischen Langzeiterkrankungen und anderen Problemen in der Verwaltung.
Stadtverordnete Herzner merkt an, dass die besagte Statistik nicht in allris hinterlegt worden sei, so dass die Zahlen im Vorfeld nicht bekannt und somit auch nicht besprochen werden konnten.
Da das Fehlen von Unterlagen in allris in der Vergangenheit schon öfter erfolgt sei, bitte sie nochmals eindringlich darum, die Vorlagen in Gänze in allris zur Verfügung zu stellen.
Bürgermeister von den Driesch bittet darum, solche Fehler umgehend zu melden, damit sie noch rechtzeitig vor der Sitzung behoben werden könnten. Er werde sich darum kümmern, dass solche Fehler zukünftig nicht mehr auftreten.
Stadtverordneter Bock bedankt sich für die Vorlage, die auf die Haushaltsberatungen zurückgehe, wo man das Thema angesprochen habe. Er bittet darum, das Thema auch wieder auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung zu nehmen. Bis dahin sollten Vorschläge zur Ursachenforschung und Ursachenbekämpfung gemacht werden, um dann daran arbeiten zu können, eine bessere Situation für die Betroffenen und aber auch für die anderen Kollegen zu schaffen, die durch die Mehrarbeit auch belastet würden.
Stadtverordneter Goebbels merkt an, dass Krankheit vor allem durch Arbeitsüberlastung auftrete und die Vorgesetzten hierbei auch eine wichtige Rolle spielen würden. Er fragt nach, ob es auch für die Führungsgremien Fortbildungsmaßnahmen zum BEM oder Arbeitsverhalten geben würde. Für ihn sei erschreckend gewesen, dass von 141 eingeladenen Mitarbeitern 44 ein BEM-Gespräch abgelehnt hätten. Er wolle wissen, welche Ursachen die hohe Quote an Absagen habe und ob die Mitarbeiter ausreichend über den Inhalt der Gespräche informiert worden seien.
Bürgermeister von den Driesch erläutert, dass nach Erkrankungsdauer von über 6 Wochen automatisch ein ausführliches Schreiben an die Betroffenen versandt werde, in dem das Prozedere des BEM erklärt und auf die Freiwilligkeit hingewiesen werde. Sollten darüber hinaus Fragen bestehen, könnten sich die Betroffenen auch an das Personalamt bzw. den Personalrat wenden. Von den 141 verschickten Schreiben seien auch nur 83 Rücklaufe eingetroffen. Von diesen hätten 44 ein BEM-Gespräch abgelehnt.
Die Zahlen machten deutlich, dass es immer noch einen Informations- und Fortbildungsbedarf gebe. Im Rahmen der Personalentwicklung werde die Thematik auf jeden Fall wieder aufgenommen.
Stadtverordneter Barth schließt sich den Äußerungen der Stadtverordneten Bock und Goebbels an. Seiner Ansicht nach würde jedoch ein Vergleich mit anderen Kommunen die Ursachen nicht beheben. Diese gelte es herauszufinden und zu beseitigen. Die Zahlen ließen die Vermutung aufkommen, dass bei den betroffenen Mitarbeitern kein Vertrauen in die Verwaltung bestehe. Er bittet daher auch darum, das Thema in einer der nächsten Sitzungen wieder aufzugreifen, gegebenenfalls auch im nicht öffentlichen Teil.
Stadtverordneter Prast fragt nach, in wie weit es gelingen würde, die Krankheitsvertretungen nach 6 Wochen kostenneutral zu halten.
Erster Beigeordneter und Stadtkämmerer Philippengracht erläutert, dass man grundsätzlich versuche, die Kosten so neutral wie möglich zu halten. Dies gestalte sich jedoch sehr schwierig.
Sobald der Fall eintrete, versuche man die Arbeit intern, z.B. durch Stundenerhöhung, etc., zu übernehmen.
Stadtverordneter Goebbels fragt nach, wie eine Kostenneutralität bis zur Gewährung des Krankengeldzuschusses gewährleistet werden könne.
Erster Beigeordneter und Stadtkämmerer Philippengracht erwidert, dass die Arbeit in den ersten 6 Wochen nach Erkrankung durch die Kollegen übernommen würden. Oft sei die Dauer der Erkrankung nicht absehbar. Zudem sei es auch problematisch innerhalb kürzester Zeit Ersatz zu finden.
Bürgermeister von den Driesch teilt mit, dass auch er dringenden Handlungsbedarf sehe und die Sensibilisierung der Führungskräfte für die Thematik notwendig sei.
Stadtverordneter Spiertz weist darauf hin, dass BEM-Gespräche auch in vielen anderen Behörden abgelehnt werden würden. Er fragt nach, ob auch durch den Personalrat BEM-Gespräche geführt würden.
Frau Clermont-Karow führt aus, dass die Einladungen zu einem BEM-Gespräch an alle Mitarbeiter/-innen versendet würden, die innerhalb von 12 Monaten länger als 6 Wochen erkrankt seien. Es könne daher auch vorkommen, dass die 6-Wochen-Grenze auch bei z.B. einer Grippe überschritten würde. In diesen Fällen werde durch die betroffenen Personen keine Notwendigkeit für das Gespräch gesehen.
Bürgermeister von den Driesch ergänzt, dass auch bei schweren chronischen Erkrankungen oder z.B. Krebserkrankungen es nicht zu BEM-Gesprächen kommen würde. Diese seien jedoch auch in der Statistik erfasst.
Weitere Wortmeldungen liegen nicht vor.