25.03.2021 - 7 Energiepark Herzogenrath Hier: Vortrag von Herr...
Grunddaten
- TOP:
- Ö 7
- Gremium:
- Klima- und Umweltschutzausschuss
- Datum:
- Do., 25.03.2021
- Status:
- gemischt (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 18:00
- Anlass:
- Sitzung
- Beratung:
- öffentlich
- Vorlageart:
- Sitzungsvorlage
- Federführend:
- Amt 61 - Stadtplanungsamt
- Beschluss:
- zur Kenntnis genommen
Wortprotokoll
Herr Türck-Hövener, Geschäftsführer der Green Solar Herzogenrath GmbH erläutert anhand eines Powerpoint-Vortrages die Vorhaben des Energieparks Herzogenrath.
Herr Krings möchte wissen, wieviel Megawatt Strom in Herzogenrath produziert werden müsse, um eine solche Menge in Wasserstoff umwandeln zu können, wie benötigt werde.
Herr Türck-Hövener teilt mit, dass es vermutlich schwierig sei, soviel Energie auf dem Stadtgebiet zu erzeugen, wie tatsächlich benötigt werde. Generell sei eine Unterteilung in Haushalte, Industrie und Gewerbe vorzunehmen, allerdings sei der tatsächliche Bedarf auch schwer zu berechnen, vor allem, wenn man zusätzlich den Bereich Mobilität einbeziehe. Nach Umsetzung der angedachten Maßnahmen sei es möglich, den Bedarf der privaten Haushalte in etwa zu decken.
Herr Prast möchte wissen, ob der Wasserstoff auf dem Gelände von St. Gobain produziert werden soll und fragt nach, ob weiterhin die Realisierung von Windenergie angedacht sei und wie er die Genehmigungsfähigkeit einschätze.
Herr Türck-Hövener verweist auf die momentane Gesetzeslage, nach der eine Realisierung aufgrund der einzuhaltenden Abstandsvorgabe gemäß Landesrecht von 1.500 m zurzeit nicht möglich sei. Nach neuem Bundesrecht sei nur noch ein Abstand von 1.000 m vorgesehen und in den benachbarten Niederlanden lediglich 450 bis 500 m. Es sei abzuwarten, wie die Gesetzeslage sich nach der anstehenden Wahl in diesem Jahr entwickele. Zudem seien auch andere Aspekte, als nur die Abstandsvorgaben zu berücksichtigen. Als Beispiel nennt er den Naturschutz.
Herr Volk fragt nach, ob auch noch weitere Möglichkeiten der Wasserstoffnutzung berücksichtigt seien, wie z.B. Umwandlung in Ethanol, Methan usw.
Herr Türck-Hövener führt aus, dass es viele Abnehmer für grünen Wasserstoff geben könnte, jedoch die produzierte Menge nicht ausreichen werde, um alles zu bedienen. Denkbar sei, firmenbedingte Transporte mit wasserstoffbetriebenen LKW zu realisieren oder propangasbetriebene Gabelstabler einzusetzen. Die Einsatzmöglichkeiten für grünen Wasserstoff seien sehr vielfältig.
Herr Krings fragt nach, ob der aus erneuerbaren Energien erzeugte Strom dermaßen im Überfluß vorhanden sei, um nach Versorgung der Haushalte noch Überhang für Wasserstofferzeugung zu haben. Aus seiner Sicht sei zunächst wichtig, die Stromversorgung aus erneuerbaren Energien sicherzustellen, bevor Wasserstoff erzeugt werde. Er möchte wissen, ob das Thema Wasserstoff aufgrund der möglichen Fördermittel forciert werde.
Herr Türck-Hövener antwortet, dass der Stromüberhang nicht dermaßen hoch sei, dass die Wasserstofferzeugung für St. Gobain ausreichen werde. Dem Thema Wasserstoff werde jedoch aus zweierlei Gründen hohes Gewicht eingeräumt, zum einen, um Arbeitsplätze bei der Firma St. Gobain zukunftsweisend zu sichern und zum anderen, um den Ausbau der Infrastruktur in Bezug auf den Netzausbau voranzutreiben. Hier sei der Lückenschluss zwischen den benachbarten Niederlanden und den Leitungen im Köln/Bonner-Raum wünschenswert. Nur durch große Nutzer, wie in diesem Falle St. Gobain, sei der Ausbau für den Netzbetreiber interessant. Diese innovativen Entwicklungen seien nur durch Unterstützung aus Förderprogrammen realisierbar. Ziel sei, die Energieerzeugung zu 100% aus erneuerbaren Energien zu erreichen und somit handele es sich zu 100% um grünen Wasserstoff.
Herr Krings möchte wissen, ob es sich bei dem Wasserstoff aus den Niederlanden ebenfalls ausschließlich um grünen Wasserstoff handele.
Herr Türck-Hövener bestätigt, dass dieser in Windparks in den Niederlanden erzeugt werde und somit komplett aus erneuerbaren Energien.
Herr Hünefeld lobt das aus seiner Sicht gute Projekt Energiepark Herzogenrath und sieht die Stadt Herzogenrath damit in einer Vorreiterrolle im Bereich des Klimaschutzes.