25.04.2024 - 3 WVER - Masterplan Wurm (Ergebnisse & Ausblick) ...
Grunddaten
- TOP:
- Ö 3
- Gremium:
- Ausschuss für Mobilität und Tiefbau
- Datum:
- Do., 25.04.2024
- Status:
- gemischt (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 18:00
- Anlass:
- Sitzung
- Beratung:
- öffentlich
- Vorlageart:
- Sitzungsvorlage
- Federführend:
- Amt 66 - Tiefbau, Verkehrs- und Betriebsamt
- Beschluss:
- ungeändert beschlossen
Wortprotokoll
Herr Hoppmann vom Wasserverband Eifel-Rur (WVER) präsentiert in einem Vortrag die Ergebnisse des Projektes.
Herr Gronowski, CDU-Fraktion, sieht den Bereich der Brücke Kleikstraße als neuralgischen Punkt, verweist jedoch darauf, dass die Betrachtung auch auf das Hinterland ausgeweitet werden sollte. Es sollten keine Schnellschüsse gemacht, sondern das optimale rausgeholt werden. Der mobile Schutz ist sicherlich eine Alternative, nur sollte dies anders gestaltet werden, als mit großen Sandsäcken. Dies ist nach seiner Auffassung sub-optimal, da bei solchen Wassermassen wie 2021, die Aufstellung dieser Einrichtungen immer eine Gefahr für die Einsatzkräfte vor Ort mit sich bringt. Er verweist auf die Niederlande, wo der Umgang mit Hochwasser anders organisiert ist und mobile Systeme ortsnah gelagert werden und im Ernstfall schnell an den Vorrichtungen installiert werden können. Zudem hält er es für sinnvoll auch vorbeugende Maßnahmen mit zu betrachten, exemplarisch führt er hierbei den Bereich Alte Post an, wo eine mobile Schutzwand seiner Auffassung nach, ebenfalls sinnvoll wäre.
Herr Demny, WVER, bekräftigt, dass ein sinnhaftes System bevorzugt wird. Derzeit findet ein Austausch zwischen dem WVER und der Verwaltung statt, welches System bevorzugt wird, eine Entscheidung ist jedoch noch nicht getroffen worden.
Herr Gronowski, CDU-Fraktion, verweist auf Eschweiler, wo im Rahmen eines Vorort-Termins eine Simulation vorgenommen wurde. Er regt an, dies in Herzogenrath ähnlich zu praktizieren.
Herr Demny, WVER, erläutert, dass die Berechnungen eine grobe Simulation darstellen, dies jedoch in dem Vortrag nur begrenzt dargestellt wurde.
Herr Saremba, SPD- Fraktion, fragt nach, ob im Bereich des Bahndammes Untersuchungen vorgesehen sind und welcher Aufwand und welche Zeitschiene dahintersteckt.
Herr Hoppmann, WVER, erläutert, dass die Linienschutzmaßnahmen primär beachtet werden. Ein Hochwasserrückhaltebecken (HWR) wird derzeit nicht priorisiert verfolgt, da dort neben den Folgen des Bergbaus auch die Ausweisung des Gebietes als Naturschutzgebiet mitberücksichtigt werden muss. Erst wenn die Linienschutzmaßnahmen ausgereizt sind wird ein HWR ein Thema.
Herr Matthieu, Fraktion B90/Die Grünen, sieht die Anlage eines HWR am Bereich Bahndamm wegen des dort ausgewiesenen Naturschutzgebietes kritisch. Trotzdem sieht er das Ereignis 2021 als Vorwarnung und verweist darauf, dass Herzogenrath nur so glimpflich weggekommen ist, da im Aachener Talkessel nicht so viel Wasser angekommen ist, wie beispielsweise in den Bereichen der Vicht oder Inde. Welche Ausmaße ein solcher Starkregen hat, war einige Wochen vorher im Bereich Finkenrath festzustellen, wo aufgrund eines örtlichen Starkregenereignisses der Bahndamm erheblich beschädigt wurde. Maßnahmen im Kernbereich der Innenstadt sollten zügig angegangen werden. Er verweist darauf, dass bei dem Ereignis 2021 im Oberlauf der Wurm das Naturschutzgebiet im Bereich des Bahndammes seinen Dienst geleistet hat und der Bereich geschützt bleiben soll.
Herr Demny, WVER, erläutert, dass die aufgeführte Maßgabe HQ 100 ungefähr die Menge an Wasser beziffert, die 2021 tatsächlich abgelaufen ist. Ziel ist es, den Wurmlauf mit mobilen, festen Bauten und Deichen der Linienschutzmaßnahmen auf den Maßstab HQ 100_Klima zu setzen. Diese Maßnahmen gehen auch über Herzogenrath hinaus. So sind auch in Geilenkirchen, Heinsberg und Übach-Palenberg Anpassungsmaßnahmen geplant. Die Maßgabe HQ 100_Klima ist der heute gültige Standard. Sollten auf Grund des fortschreitenden Klimawandels höhere Standards erforderlich werden kämen weitere Maßnahmen, wie z. B. ein RWR im Bereich des Bahndammes in Betracht. Dies sei ein großer Eingriff bei dem zu prüfen ist, ob der Bahndamm überhaupt statisch stabil genug ist. Die Anlage eines HWR im Bereich des Bahndamms wäre ein großer Eingriff in die Natur. Allerdings wäre dies keine Talsperre, die Natur würde erhalten bleiben.
Herr Göbbels, SPD- Fraktion, stellt klar, dass im ersten Schritt der Linienschutz priorisiert werden muss. Er fragt nach, wie der Zeitplan angedacht ist und wie schnell Maßnahmen umgesetzt werden können.
Herr Demny, WVER, erläutert, dass ein fester Hochwasserschutz zeitnah im Rahmen der Umgestaltung der unteren Wurmpromenade angegangen wird. Der mobile Hochwasserschutz wird weiter mit der Verwaltung der Stadt Herzogenrath kommuniziert.
Herr Uhoda ergänzt, dass es angedacht ist, die Ergebnisse im September dieses Jahres vorzustellen.
Herr Saremba, SPD-Fraktion, hinterfragt, ob der Broichbach umgeleitet werden soll, bzw. ob die Maßnahme umgesetzt wird.
Herr Demny, WVER, erläutert, dass der Antrag bei der Bezirksregierung eingereicht wurde und das Planverfahren von dort eingeleitet wird. Er verweist darauf, dass dort die personellen Ressourcen begrenzt sind und eine Vielzahl von Anträgen im Nachgang des Ereignisses 2021 gestellt wurden. Die Priorisierung dieser Anträge obliegt der Zuständigkeit der Bezirksregierung.
Anlagen zur Vorlage
Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
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1
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(wie Dokument)
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6,7 MB
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