07.05.2024 - 3 Bebauungsplan II/72 "EBV-Areal" hier: 1. Aufste...

Beschluss:
ungeändert beschlossen
Reduzieren

Wortprotokoll

Herr Herrle vom Architekturbüro Mahlknecht Herrle erläutert die städtebauliche Idee und Herr Kleiner vom Projektentwickler die Quartiersidee, die dem vorliegenden Projektentwurf zugrunde liegen anhand eines Vortrages.

 

Vertreter*innen aller Fraktionen zeigen sich sehr erfreut über eine mögliche Weiterführung der Entwicklung des EBV-Areals, verbunden mit der Hoffnung, dass nach mehreren vergeblichen Anläufen nun tatsächlich eine Umsetzung erfolgen könnte. Grundsätzlich herrscht Einigkeit darüber, dass die vorgestellte Projektidee sehr ansprechend erscheint.

 

Herr Dr. Fleckenstein von der Fraktion SPD merkt an, dass es aus seiner Sicht derzeit zu früh sei, über die genauen Details zu diskutieren, da es zunächst um die Aufstellung des Bebauungsplans gehe. Der Handlungsbedarf für das Areal und die Erwartung der Bürger, dass dort eine Veränderung eintritt, sei groß.

 

Frau Herlitzius von der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen mahnt an, den Abstand der geplanten Gebäude von den vorhandenen Bäumen ausreichend groß einzuplanen. Sie regt an, als Sozialträger die Caritas mit einzubinden, da diese im Altkreis eher zuständig sei als die laut Vortrag bereits involvierte Lebenshilfe. Ihres Wissens nach sei die Ausrichtung der Gebäude aufgrund von Schallschutz in Bezug auf den Bahnlärm in den vorherigen Entwürfen bewusst angeordnet gewesen. Sie fragt nach, ob der Schallschutz mit der neuen Anordnung immer noch gewährleistet sei. Aufgrund des weiteren Ausbaus der Bahnstrecke sei zukünftig mit noch mehr Lärmemission zu rechnen. Hier sei es auch Aufgabe der Stadt, die Deutsche Bahn AG zu integrieren, um Schallschutzmaßnahmen anzusprechen. Zudem erkundigt sich Frau Herlitzius, ob es Ideen für die Fördermittel-Akquise gebe, denn es sei abzusehen, dass die Projektidee nicht ohne finanzielle Unterstützung realisiert werden könne.

 

Herr Herrle führt in Bezug auf die Frage nach dem Schallschutz aus, dass ihm bewusst sei, dass die vorherige Gebäudeanordnung günstiger gewesen sei, jedoch der Schallschutz auch mit der neuen Anordnung gewährleistet sei. Hierzu müsste im Bebauungsplanverfahren näher eingegangen werden.

 

Herr Kleiner geht auf die Frage nach den möglichen Fördermitteln ein. Die Gebäude an sich seien sehr kostengünstig zu erstellen. Durch die außenliegende Erschließung gewinne man ca. 150 m² pro Geschoss, was die Sache sehr wirtschaftlich mache. Zudem arbeite man mit dem größten Sägewerk in Europa zusammen, welches eine Variante in Vollholz-Ausführung modular anbiete. Für die Wohnumfeldgestaltung und den Erhalt der Bestandsgebäude seien Fördermittel jedoch zwingend notwendig. Ebenso eine Energieversorgung für ein autarkes Quartier, für welches es gute Ideen gebe, sei ohne Fördermittel nicht zu realisieren. Es gebe für beide Themenbereiche Fördermittelprogramme, jedoch seien die Genehmigungsverfahren sehr schleppend und zeitintensiv. Die hier involvierte Partnerin, die evangelische Bank, habe eine Tochtergesellschaft, welche sich nur um Fördermittelprojekte kümmere.

 

Herr Bock von der Fraktion FDP fragt nach, wer Auftraggeber bzw. derzeitiger Eigentümer sei und wie die zukünftigen Eigentumsverhältnisse aussehen sollen. Außerdem möchte er wissen, ob eine Zertifizierung in Bezug auf die Nachhaltigkeit angestrebt werde.

 

Herr Kleiner antwortet, dass Eigentümerin eine private Stiftung sei, die auch zukünftig keinen Verkauf anstrebe. Einen Teil der Finanzierung werde die evangelische Bank übernehmen. Kaufinteresse bestehe seitens der Betreiber, z,B. für das betreute Wohnen und auch seitens der Stadt Herzogenrath sei Kaufinteresse für einen Teil der Flächen geäert worden. Diesen Interessen stehe die Stiftung offen gegenüber.r den Erhalt gewisser Fördermittel sei eine Zertifizierung zwingend notwendig und werde angestrebt, wobei die Nachhaltigkeit auf verschiedenste Bereiche bezogen sein könne.

 

Herr Spiertz von der Fraktion CDU erkundigt sich, ob das durch die Stadt beauftragte Denkmalgutachten vorliege und ob der Erhalt von Fördermitteln aus dem Programm Strukturwandel Rheinisches Revier, wie der Sitzungsvorlage zu entnehmen sei, realistisch seien.

 

Herr Türck-Hövener antwortet, das Denkmalgutachten werde derzeit noch erstellt und es sehe so aus, als sei unter bestimmten Rahmenbedingungen der Erhalt der denkmalwerten Gebäudeglich. Sobald der Endbericht vorliege, werde dieser den Fraktionen zur Verfügung gestellt.

 

Herr Rennen von der Fraktion FDP fragt nach, ob es aufgrund der Größe des Projektes und der zu erwartenden großen Menge an Menschen, die dort zusammenkommen würden, Ideen für die zukünftige Mieterstruktur und eine Art der Quartiersarbeit gebe.

 

Herr Kleiner führt aus, es werde ein Quartiersmanagement erarbeitet und man hoffe, bis Ende des Jahres ein konkretes Konzept erstellen zu können. Als gutes Beispiel gebe es eine Studie aus Wien. Derzeit sei die Anzahl der zukünftigen Wohnungen noch nicht zu beziffern und auch die Ideen der Stadt Herzogenrath zu einer möglichen Schule bzw. Angeboten für Auszubildende seien noch nicht eingearbeitet.

 

 

Information der Verwaltung:

 

Die von Herrn Kleiner angesprochene Studie aus Wien sowie der Vortrag aus der Sitzung zur Konzeptidee r das EBV-Areal wurde den Fraktionen mit Mail vom 16.05.2024 zugesandt.

 

 

Herr Gronowski von der Fraktion CDU erbittet nochmals Informationen bzgl. des Umfangs der denkmalwerten Gebäudeteile.

 

Herr Türck-Hövener erläutert, dies seien beim Hauptgebäude Fassade, Treppen und das beim Brand zerstörte Dach und beim Backsteinanbau (Vorstandsgebäude) die Fassade und Treppenhäuser. Für die dahinterliegenden Gebäude sei dies nicht der Fall und in Abstimmung mit der Denkmalbehörde sei für diese der Abrissantrag gestellt worden.

 

Frau Kurig von der Fraktion UBL fragt nach, ob seitens des Projektentwicklers Erfahrungen im Bereich des klimafreundlichen Bauens vorhanden seien. Außerdem hinterfragt sie, ob an der Stelle, wo derzeit das teils denkmalwerte Vorstandsgebäude stehe, Parkraum geschaffen werden solle.

 

Herr Kleiner führt aus, man tue sich schwer mit der Integration der denkmalgeschützten Treppenhäuser, da dort überall kleine Hakenkreuze eingelassen seien. Eine Idee sei, die Fassade zu erhalten und in dem Gebäude eine Dauerausstellung zum Thema Kohle zu realisieren. Das Thema Nachhaltigkeit sei ein sehr komplexes Thema, teilweise sei die Klimabilanz von Holzhäusern aufgrund der geringeren Lebensdauer nicht besser als die von Betonhäusern. Erfahrungen mit dem Bau von Holzhäusern könne man jedoch nachweisen. Man versuche auf eine Energie-Autarkie bei den Gebäuden von 70-80% zu kommen, eventuell könnten aber Ideen aus nordischen Ländern, wo Großrmepumpen zum Einsatz kommen, diese Bilanz noch verbessern.

 

Zuletzt möchte Frau Herzner von der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen wissen, ob das vorhandene Baumgutachten eingesehen werden könne und zudem ob der vorhandene, stark frequentierte Spielplatz an der Banker Straße aufgrund der geplanten Bebauung entfallen müsse.

 

Herr Herrle erläutert, dass der Spielplatz entfallen müsse, jedoch an anderer Stelle im Quartier Ersatz geschaffen werde.

 

 

Information der Verwaltung:

 

Derzeit liegt der Verwaltung lediglich eine Karte mit der Bestandsanalyse der vorhandenen Bäume vor. Im Zuge des Bebauungsplanverfahrens wird das Gutachten Bestandteil der Planung und zum Beschluss der öffentlichen Auslegung auch Bestandteil der Sitzungsvorlage. Möglicherweise muss das Gutachten noch aktualisiert werden.

 

Reduzieren

Beschluss

Beschluss:

 

Der Ausschuss für Stadtentwicklung und Planung beschließt die Aufstellung des Bebauungsplans II/72 „EBV-Areal“ gemäß § 2 Abs. 1 BauGB i.V.m. § 13 a BauGB sowie die Durchführung des frühzeitigen Beteiligungsverfahrens gem. §§ 3 (1) und 4 (1) BauGB.

 

Reduzieren

Abstimmungsergebnis

Abstimmungsergebnis:

 

Ja- Stimmen: 20

Nein- Stimmen: -

Enthaltungen: -

Reduzieren

Anlagen zur Vorlage