02.09.2010 - 5 Arbeitsbericht des Teams Jugendarbeit/ Mobile J...
Grunddaten
- TOP:
- Ö 5
- Sitzung:
-
Sitzung des Jugendhilfeausschusses
- Gremium:
- Jugendhilfeausschuss
- Datum:
- Do., 02.09.2010
- Status:
- öffentlich (Niederschrift genehmigt)
- Uhrzeit:
- 18:00
- Anlass:
- Sitzung
- Beratung:
- öffentlich
- Vorlageart:
- Sitzungsvorlage
- Federführend:
- Fachbereich 2.1 Jugend
- Beschluss:
- zur Kenntnis genommen
Wortprotokoll
Zunächst stellt sich Herr Warrimont als neuer Mitarbeiter im Bereich „Mobile Jugendarbeit“ dem Ausschuss vor.
Bezug nehmend auf den schriftlich vorgelegten Bericht stellt Herr Barth fest, dass dieser aussagekräftig und informativ sei. Mit Blick auf die Randgebiete wie Hofstadt, Niederbardenberg etc. stellt Herr Barth fest, dass diese offensichtlich weniger intensiv betreut würden als die Zentrumslagen. Hierüber würde die SPD-Fraktion gerne etwas mehr erfahren. Zudem seien drei Bereiche nicht explizit im Bericht aufgeführt, die seiner Fraktion als problematisch bekannt seien: August-Schmidt-Platz in Merkstein, Generationenpark in Kohlscheid und das Kriegerdenkmal in Ritzerfeld. Diesbezüglich bitte er um Einschätzung der Sachlage.
Frau Gehlich antwortet, dass es zu weit führen würde, jede Enklave mit der gleichen Intensität zu betreuen und in einem schriftlichen Bericht zu beschreiben. Natürlich seien die durch Herrn Barth genannten Punkte als potentielle Konfliktbereiche durchaus bekannt. Der August-Schmidt-Platz sei immer mal wieder als Problembereich im Gespräch. Der Generationenpark in Kohlscheid sei lediglich im Bericht vergessen worden zu erwähnen. Hier stünde man in Kontakt mit den sich dort aufhaltenden Jugendlichen. Bezüglich des Denkmals in Ritzerfeld ergänzt Herr Warrimont, dass er dort mit den Anwohnern gesprochen habe. Neben dem Denkmal gebe es auch immer wieder Auffälligkeiten an dem Gemeindezentrum Herz-Jesu. Von daher habe er diesen Bereich jetzt verstärkt im Blick.
Herr Becker bringt die Freude der CDU-Fraktion darüber zum Ausdruck, dass die Straßensozialarbeit mit Herrn Warrimont Verstärkung erfahren habe. Bezüglich der Ausführungen in dem Bericht, dass zunächst Kohlscheid im Focus der Straßensozialarbeit gestanden habe, zeigt sich Herr Becker etwas irritiert. Nach seiner Wahrnehmung bilde der Bereich um den Bahnhof seit jeher einen größeren Konfliktbereich. Als weitere Problembereiche hätten sich zwischenzeitlich der Lindenknipp in Alt-Merkstein, der Media-Markt in Straß, die Waldstraße in Mitte sowie der Bereich an der Kläranlage Kohlscheid herausgestellt. Grundsätzlich könne man feststellen, dass man im Bereich Straßensozialarbeit in Herzogenrath auf dem richtigen Weg sei, ohne allerdings das Ziel bereits erreicht zu haben. Erfreut sei er auch über die positive Resonanz auf das Angebot „Nachtaktiv“. Interessant sei, dass hierbei auch Teilnehmer aus anderen Kommunen, z. B. Würselen, registriert würden. Dies könne einerseits für die Attraktivität des Angebotes sprechen, andererseits wären aber auch andere Gründe denkbar, weshalb diese Jugendlichen sich an diesen Treffpunkten aufhielten. Er bitte deshalb darum, hierzu kurz Stellung zu nehmen.
Frau Gehlich erklärt die Teilnahme von auswärtigen Jugendlichen an den „Nachtaktiv“-Projekten mit stadtgrenzeüberschreitenden Freundschaften. Bezüglich der weiterhin genannten informellen Treffpunkte für Jugendliche erklärt Frau Gehlich, dass man natürlich wesentlich mehr Treffpunkte kennen würde, als diese im Bericht aufgeführt seien. Man halte im Streetworker-Büro eine Straßenkarte bereit, auf der alle Treffpunkte markiert seien. Im Bericht habe man sich auf die aus Sicht der Streetwork vordringlichen Treffpunkte konzentriert. Man könne darüber hinaus auch nicht alle Ortsteile gleich intensiv betreuen. Insoweit seien immer wieder Prioritätensetzungen erforderlich.
Aufgrund der letzten Aussage erkundigt sich Herr Joerissen, nach welchen Kriterien die jeweiligen Treffpunkte aufgesucht würden. Z. B. seien auch in Niederbardenberg Probleme festzustellen, und er frage sich, warum hier keine aufsuchende Jugendarbeit stattgefunden habe.
Frau Gehlich erklärt nochmals, dass es unmöglich sei, alle informelle Treffpunkte von Jugendlichen gleich intensiv zu betreuen. Zudem gebe es auch Jugendliche, die für Angebote des Mitarbeiterteams nicht zugänglich seien. Auch dies sei zu respektieren. Als Auswahlkriterien benennt Frau Gehlich die Frage, ob die Jugendlichen Angebote wünschen bzw. brauchen und darüber hinaus bereit sind, solche Angebote letztlich auch anzunehmen.
Herr Peinkofer äußert volles Verständnis dafür, dass anderthalb Mitarbeiter nicht überall gleichzeitig intensiv arbeiten können. Aus eigenen Erfahrungen heraus zeige er Respekt dafür, wie die Streetworker mit den zum Teil abweisend wirkenden Jugendlichen Kontakt aufnehmen. Bezüglich des im Bericht erwähnten Angebots eines Anti-Gewalt-Kurses bitte er um weitere Angaben.
Frau Gehlich erwidert, dass die Kontaktaufnahme selbst in als schwierig gekennzeichneten Bereichen wie dem August-Schmidt-Platz in der Regel kein größeres Problem darstelle. Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen seien grundsätzlich zugänglich. Das Angebot eines Anti-Gewalt-Trainings sei im übrigen dadurch entstanden, dass betroffene Jugendliche selbst Bedarf geäußert hätten. Dieser Bedarf sei dann aufgegriffen worden. Es komme immer mal wieder vor, dass Jugendliche selbst Angebotsvorschläge entwickeln, andererseits gebe es allerdings auch Jugendliche, die einfach nur „abhängen“ wollen. Dies würde seitens der Straßensozialarbeiter dann auch respektiert.
Herr Bertram ruft in Erinnerung, dass man sich zwar mit aufsuchender Jugendarbeit befasse, aber nicht überall dort, wo sich Kinder und Jugendliche informell treffen, auch gleich Angebote der Jugendarbeit gesetzt werden müssen. Im übrigen gehe es bei Straßensozialarbeit auch nicht um den Kontrollaspekt von Jugendlichen. Hierfür seien entsprechend das Ordnungsamt bzw. die Polizei zuständig, nicht die Jugendarbeit. Dies dürfe man bei der Diskussion nicht vergessen.
Herr Krott stimmt Herrn Bertram zu und verweist darauf, dass die mobile Jugendarbeit und der Jugendhilfeausschuss mehr den Ressourcenansatz im Blick haben sollte, weniger den problemorientierten Ansatz. Hier gebe es, wie bereits erwähnt, andere Zuständigkeiten.
Herr Mathieu verweist auf seine Wahrnehmung, dass es in Kohlscheid ein relativ großes Vandalismusproblem gebe. Als problematisch zeichne sich eine Achse „Generationenpark, Bahnhof, Weiher, Kohleberg“ ab. Er erkundigt sich, ob diese Bereiche zu jenen gehören, die auch regelmäßig von der Straßensozialarbeit aufgesucht würden, was von Frau Gehlich bestätigt wird.
Mit Blick auf die im Bericht genannte Kooperation mit der ARGE sei in seiner Fraktion die Frage nach dem Datenschutz aufgekommen. Wenn dort Einzelfälle besprochen würden, werfe dies doch entsprechende Probleme auf.
Frau Gehlich erwidert, dass bei der ARGE speziell für die Betreuung von unter 25jährigen ein Mitarbeiter abgestellt sei. Mit diesem sei vereinbart, dass die Klienten jeweils gefragt werden, ob sie mit einer Kontaktaufnahme einverstanden seien.
Herr Herkens ergänzt, dass er als Vertreter der ARGE im Jugendhilfeausschuss für die unter 25jährigen zuständig sei. Er könne bestätigen, dass ein Austausch nur dann stattfinde, wenn die Zustimmung der Betroffenen vorläge. Grundsätzlich sei aus Sicht der ARGE festzustellen, dass man mit dem Jugendamt Herzogenrath auf einem guten Wege im Sinne des Klientels sei, was auch für den ASD gelte. Er freue sich über diese sehr gute Zusammenarbeit.
Auf die Frage des Herrn Knehaus, ob die täglich jeweils 60 – 70 Jugendlichen, die durch die Straßensozialarbeit betreut würden, tatsächlich nur „herumhängen“ wollen oder ob es zu wenig Angebote für diese Jugendlichen in Herzogenrath gebe, erwidert Frau Gehlich, dass dies nicht pauschal beantwortet werden könne. Einerseits wollten Jugendliche tatsächlich nur „abhängen“, andererseits könne die Jugendarbeit nicht jedes Einzelinteresse abdecken. Von daher sei man als Straßensozialarbeit bemüht, Einzelinteressen zu bündeln und ggfls. selbst entsprechende Angebote durchzuführen oder anzuregen.
Anlagen zur Vorlage
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(wie Dokument)
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