02.09.2010 - 8 Hilfe zur Erziehung für Kinder in der Offenen G...
Grunddaten
- TOP:
- Ö 8
- Sitzung:
-
Sitzung des Jugendhilfeausschusses
- Gremium:
- Jugendhilfeausschuss
- Datum:
- Do., 02.09.2010
- Status:
- öffentlich (Niederschrift genehmigt)
- Uhrzeit:
- 18:00
- Anlass:
- Sitzung
- Beratung:
- öffentlich
- Vorlageart:
- Sitzungsvorlage
- Federführend:
- Fachbereich 2.1 Jugend
- Beschluss:
- ungeändert beschlossen
Wortprotokoll
Herr Barth erklärt für die SPD-Fraktion, dass diese den Verwaltungsvorschlag, an der Käthe-Kollwitz-Schule das Projekt „OGS +“ einzuführen, lediglich als einen ersten Schritt in ein umfassendes Gesamtkonzept verstehe. An der Käthe-Kollwitz-Schule zu beginnen, erscheine sinnvoll. Danach sollten aber sukzessive weitere Standorte an allen Grundschulen eingerichtet werden.
Kritisch sei anzumerken, dass ein Ausbau „OGS+“ insbesondere deshalb erforderlich sei, weil die personelle Ausstattung der OGS-Maßnahmen im Grunde unzureichend seien. Dies könne durch „OGS+“ zumindest teilweise kompensiert werden. Dadurch, dass die OGS lediglich durch Landesmittel und Elternbeiträge, also ohne städtische Anteile finanziert werde, ergebe sich eine Unterfinanzierung, die sich zwangsläufig auf die Angebotsqualität auswirke. In der Konsequenz führe dies dann auch noch zu prekären Arbeitsverhältnissen im OGS-Bereich, was gesamtgesellschaftlich als problematisch einzuschätzen sei. Über diese Zusammenhänge sollte einmal kritisch nachgedacht werden. Insbesondere sei es kontraproduktiv, dass es keine an pädagogischen Maßstäben orientierte Mindeststandards für das Arbeitsfeld gebe.
Frau Bartholomäus hält das Projekt „OGS+“ für eine sinnvolle Maßnahme und erkennt ebenfalls problematische Arbeitsbedingungen im Arbeitsfeld.
Frau Gülpen schließt sich den Ausführungen im wesentlichen an und hält es in der Tat für zielführend zu prüfen, ob nicht das Einbringen zusätzlicher städtischer Mittel in die OGS-Projekte gut angelegte Zukunftsinvestitionen seien.
Herr Heine erläutert die Überlegungen der Verwaltung des Jugendamtes, möglichst alle Kinder sozusagen integrativ in den Schulen zu betreuen, um so Separierungen von Kindern in andere Maßnahmen hinein zu vermeiden. Sicher werde es auch weiterhin Kinder geben, die Aufgrund der konkreten Umstände in der OGS nicht aufgefangen werden können und weiterhin in Tagesgruppen adäquat gefördert werden müssen. Ziel aber sei es, die Anzahl der speziell in dieser Förderform betreuten Kinder auf ein Minimum zu reduzieren. Die hierdurch eingesparten Mittel könnten dann in die „OGS+“-Maßnahmen umgeschichtet werden, um die betroffenen Kinder mit einer dann intensiveren Betreuung innerhalb des schulischen Umfelds angemessen fördern zu können. Wenn man bedenke, dass die Betreuung eines Kindes in einer Tagesgruppe Kosten in Höhe von 26.000,- € jährlich nach sie ziehe, werde deutlich, welche Potenziale ein solches Konzept berge: sofern ein Kind, welches ansonsten in einer Tagesgruppe betreut werden müsste, im Rahmen von „OGS+“ angemessen intensive Förderung erfahren könne, würden die dadurch realisierten Einsparungen beispielsweise die Finanzierung einer halben Erzieherstelle ermöglichen. In soweit stünden die Überlegungen der Verwaltung unter der beschriebenen Zielvorgabe.
Mit Blick auf die konkret anstehende Maßnahme teilt Herr Heine mit, dass ab dem 01.10.2010 an der Käthe-Kollwitz-Schule eine halbe SozialpädagogInnen-Stelle realisiert werde. Für die Grundschulen sei dann ein sukzessiver Ausbau vorgesehen.
Beschluss
Beschluss:
Der Jugendhilfeausschuss nimmt den Vorschlag der Verwaltung zustimmend zur Kenntnis. Er beauftragt die Verwaltung, das Projekt OGS + an der Käthe-Kollwitz-Schule einzuführen, an den beiden Grundschulen Klinkheide und Kämpchen wieder einzuführen und an anderen Grundschulen punktuell und bedarfsorientiert anzubieten.