17.05.2011 - 4 Armut in Herzogenrath Erstellung eines Sozialen...

Beschluss:
geändert beschlossen
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Wortprotokoll

Die Vertreterinnen der Stabsstelle Kultur, Empirische Forschung und Gleichstellung der StädteRegion Aachen, Frau Rüter, Frau Dr. Veldkamp und Frau Lerche stellen den Ausschussmitgliedern im Rahmen einer Präsentation eine Auswertung des Kompendiums Demographischer Wandel mit dem Schwerpunkt Armut vor. Die Präsentation  ist als Anlage beigefügt und über das Ratsinformationssystem abrufbar.

 

Herr Joerißen dankt den Referentinnen für den interessanten Vortrag. Jedoch seien die Herzogenrather Zahlen seiner Ansicht nach hier etwas zu kurz gekommen. Für ihn ist von Interesse, wie die Zahlen ermittelt wurden.

 

Frau Froese-Kindermann erwidert, dass vereinbart gewesen sei, dass die Vertreterinnen der StädteRegion für Herzogenrath die im Kompendium erfassten Daten zusammengefasst vortragen sollten. Einen Sozialentwicklungsplan könne das natürlich nicht ersetzen. Wie von den Referentinnen dargestellt, müssten Zahlen aus Nordrhein-Westfalen bzw. der StädteRegion immer als Vergleichsbasis herangezogen werden. Weitere Daten aus Herzogenrath würden noch von der Verwaltung zur nächsten Sitzung nachgereicht.

 

Auch Frau Fink dankt den Referentinnen. Ältere Menschen seien auch von Armut bedroht, wenn die Versorgung nicht ausreichend gewährleistet sei. In diesem Fall müssten dann Grundsicherungsleistungen gezahlt werden. Kommunalpolitisch sei jedoch ihrer Ansicht nach nicht viel an der Situation zu ändern. Dies sei erst zukünftig, z.B. durch die Erhöhung der Altersrenten, zu realisieren.

Des Weiteren merkt sie an, dass sich im Bereich der Kinderarmut herauskristallisiert habe, dass auch hier wieder alleinerziehende Frauen im Nachteil seien. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf wäre nicht ausreichend gegeben. Diese sei noch ausbaufähig. Alleinerziehende Mütter seien oft nicht dazu in der Lage, Vollzeit einer Erwerbstätigkeit nachzugehen, da die Öffnungszeiten der Kindergärten den Betreuungsbedarf nicht auffangen würden (z.B. im Einzelhandel). Für Herzogenrath müsse man daher nach Präventionsmaßnahmen suchen.

 

Anhand der vorgestellten Zahlen kommt Herr Schiffer zu dem Schluss, dass die Altersarmut im Vergleich zur Kinderarmut nicht so dramatisch sei. Daher solle man, seiner Ansicht nach,  den Fokus im Ausschuss auf Familien und Alleinerziehende legen.

 

Zunächst spricht Herr Prast den Referentinnen seinen Dank aus. Er bittet darum, die Präsentation der Niederschrift beizufügen. Die Altersarmut sei in Herzogenrath noch nicht das große Thema. Dies resultiere auch daraus, dass es noch viele Knappschafstrentner gebe, die eine hohe Rente hätten. Jedoch werde sich diese Situation im Laufe der Zeit ändern, da es immer mehr Rentenlücken gebe und die private Vorsorge nicht immer ausreiche. Man müsse daher nach Maßnahmen suchen, damit keine Lücken in der Erwerbsbiographie entstehen würden wie z.B. die Einführung von Mindestlöhnen.

 

Auch Frau Sobczyk dankt den Referentinnen. Ihrer Meinung nach liege es im Auge des Be- trachters, wie man die Situation in Herzogenrath sehen würde. Einerseits könne man sagen, dass Herzogenrath nicht so schlecht aufgestellt sei. Andererseits könne man auch der Meinung sein, Herzogenrath sei noch nicht gut genug.

Auch sie ist der Ansicht, dass die Kommunalpolitik nicht sehr viele Einflussmöglichkeiten habe. Sie fordere daher, dass Herzogenrath eine lebenswerte Stadt für Familien bleibe.

 

Herr Dautzenberg fragt nach, wie hoch die verschämte Altersarmut sei.

 

Frau Rüter teilt hierzu mit, dass auf kommunaler Ebene wenige Daten verfügbar seien. Die steigenden Zahlen in den letzten Jahren resultierten daraus, dass man viele Daten aus der Grauzone herausholen konnte. Das Kompendium sei zudem bestrebt, möglichst vergleichbare Zahlen für die StädteRegion zu erhalten. Oft arbeite man aber noch mit Zahlenmaterial aus dem Jahre 2004. Hier hoffe man, im Rahmen des Zensus 2011 neueres Datenmaterial zu erhalten. Zudem sei eine Familienbefragung in der StädteRegion geplant. Dadurch erhalte man mehr und aussagekräftigere Zahlen.

Sie hoffe auch, dass im Rahmen des Demographischen Wandels die Erwerbstätigkeit von Müttern wieder in den Fokus gerückt werde. Dann sei auch die Kinderbetreuung wieder ein großes Thema auf der Agenda.

 

Da keine weiteren Wortmeldungen mehr vorliegen, beantragt Herr Prast, den Beschlussvorschlag wie folgt zu ergänzen:

„Die Verwaltung wird beauftragt, den Bericht mit den Zahlen die Herzogenrath betreffen, zur nächsten Sitzung des Ausschusses für Arbeit und Soziales vorzulegen.“

 

Frau Froese-Kindermann sagt zu, dass die Zahlen zu den Transferdaten nachgereicht werden.

 

Sodann wird der geänderte Beschlussvorschlag

 

„Der Ausschuss für Arbeit und Soziales dankt den VertreterInnen der Stabsstelle Kultur, Empirische Forschung und Gleichstellung für ihr Kommen und die vorgestellte Auswertung. Die Verwaltung wird beauftragt, den Bericht mit den Zahlen die Herzogenrath betreffen, zur nächsten Sitzung des Ausschusses für Arbeit und Soziales vorzulegen.“

 

einstimmig angenommen.

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Abstimmungsergebnis

Abstimmungsergebnis:

Ja- Stimmen:             

Nein- Stimmen:             

Enthaltungen:             

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Anlagen