14.01.2021 - 7 Neubau Hallenbad Kohlscheid Roermonder Straße /...
Grunddaten
- TOP:
- Ö 7
- Datum:
- Do., 14.01.2021
- Status:
- gemischt (Sitzung abgeschlossen)
- Uhrzeit:
- 18:00
- Anlass:
- Sitzung
- Beratung:
- öffentlich
- Vorlageart:
- Sitzungsvorlage
- Federführend:
- Amt 65 - Hoch- und Tiefbauamt
- Beschluss:
- ungeändert beschlossen
Wortprotokoll
Herr Baumann, CDU-Fraktion, erklärt, dass die CDU dem Antrag im Grundsatz zustimmt.
Er erläutert, dass er gehört habe, dass die Enwor angeboten habe, an der generellen Planung bzw. über ein Gutachten o.ä. auch mitzuwirken. Er frage sich nun, weshalb das Angebot der Enwor nicht angenommen wurde. Die Enwor sei der lokale Energieversorger, an dem die Stadt Herzogenrath auch beteiligt ist. Weiterhin erklärt er, dass wir uns die CO2 neutrale Stadt auf die Fahne geschrieben haben, was bedeute, dass wir uns weg von Insellösungen bewegen müssen und uns nach anderen Energieformen umschauen sollten. Er stellt in Frage, ob es eine Lösung geben würde, die für das ganze Gebiet von Nutzen wäre. Er erklärt aber trotzdem, dass die CDU insgesamt zufrieden ist mit der vorgeschlagenen Lösung.
Herr Migenda bestreitet, auf das Angebot der Enwor nicht eingegangen zu sein. Zielsetzung sei es, Herzogenrath so schnell wie möglich CO2 neutral in der Klimabilanz aufzustellen. Dies ist ein allgemein erklärtes Ziel, welches von der Verwaltung ausdrücklich unterstützt wird.
Er erklärt, dass mit dem zur Planungsgruppe gehörenden Fachplaner für technische Gebäudeausrüstung ein Energiekonzept ausgearbeitet wurde, welches den Ausschussmitgliedern nun vorliegt. Aus seiner Sicht erfüllt dieses Energiekonzept den Anspruch, da es eine Energieversorgung gibt, die kaskadiert aufbaut, das bedeutet, dass die Wärmepumpen je nach Leistungsanforderung als Kaskade aufgeschaltet werden. Die Wärmepumpen werden elektrisch betrieben und diese Energie wird Grün bzw. nachhaltig erzeugt. Er kann die erfreuliche Mitteilung machen, dass vor kurzem die Ausschreibung für Gas und Strom im Stadtgebiet erfolgt ist und der Strom durch die Enwor regenerativ erzeugt wird. Insofern ist die Enwor in diesem Konzept bereits bestens mit abgebildet. Er erklärt weiterhin, dass im Gesamtzusammenhang mit anderen Bauvorhaben über die Lösung eines Blockheizkraftwerkes nachgedacht wurde. Dies wäre eine Lösung, die dann auch für einen weiteren Bereich Energie liefert. Die Erfahrung mit Blockheizkraftwerken zeige, dass diese gut seien, wenn sie mit einer bestimmten Grundlast durchlaufen, aber auf Leistungsspitzen reagieren diese sehr anfällig und es käme zu Ausfällen, was dazu führt, dass diese nicht wirtschaftlich betrieben werden können.
Die Lösung, die gefunden wurde, sei eine gelungene Lösung, die in jedem Neubaugebiet zum Tragen kommt. Er nennt ein Beispiel in den benachbarten Niederlanden. Diese haben ein komplettes Gasverbot ausgesprochen und in Neubaugebieten darf generell nur noch mit Wärmepumpen gearbeitet werden, daher ist dies eine gute und wirtschaftliche Lösung. Dass die Versorgung durch Fernwärme ausscheidet, wisse die Enwor, da es vor dem Areal eine Barriere, nämlich die Bahntrasse, gäbe. Die Entscheidung habe die Verwaltung sich nicht einfach gemacht, ist aber überzeugt, mit diesem Konzept der Zielsetzung gerecht zu werden. Schlussendlich sagt Herr Migenda, dass es Sinn mache, gesamt Herzogenrath einer energetischen Betrachtung zu unterziehen. So weit sei die Verwaltung zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht, aber es sei sicherlich etwas, was in naher Zukunft auf den Weg gebracht wird.
Herr Servas, SPD-Fraktion, erklärt, dass er das Vergnügen hatte, für seine Fraktion 4 Konzepte zu bewerten, die im Vorfeld vorgestellt wurden. Er sei zum gleichen Ergebnis gekommen wie das Büro DSTR, dass die fossilen Lösungen angesichts unseres Klimanotstands nicht in Frage kämen. Die letzte Variante, mit der Wasserstoffgeschichte, habe die DSTR nicht mehr betrachtet, da es ohnehin zu weit hergeholt sei, um realistisch einen Verwirklichungsanspruch entfalten zu können. Die elektrische Lösung ist der Königsweg und es sei wichtig, dass hier Ökostrom zum Einsatz kommt und keine fossilen Brennstoffe. Er erläutert weiterhin, dass die Gesamtenergieversorgung betrachtet werden muss und dass es ihn erfreut, dass die Stadt dies bereits ins Auge gefasst hat.
Er fragt weiterhin, ob die Ausschussmitglieder zu den Details beim Betrieb dieser Energieversorgungsanlage auch in Zukunft informiert werden. Konkret läge das Interesse darin, zu erfahren, ob eine neue kaskadierte Wärmepumpenanlage im Sommer tatsächlich die Wärme aus dem Erdreich bezieht oder wie der Stand der Technik ist, das Ganze mit Solarthermie umzusetzen, was einen höheren Gesamtwirkungsgrad hätte, als wenn ein elektrischer Antrieb die Umgebungswärme auf ein höheres Niveau pumpen muss um dann damit doch nur wieder Wasser zu erwärmen.
Herr Migenda versichert, dass diesem Hinweis zeitnah nachgegangen wird und er damit auch nicht bis zum nächsten Ausschuss warten möchte.
Auf Grund der Pandemie sind die Herren von der beauftragten Firma Slangen & Koenis nicht persönlich vor Ort und werden per Zoom bezüglich der Wärmepumpe dazu geschaltet, um Fragen zu beantworten.
Herr Reynders richtet die gestellte Frage noch einmal an die Firma Slangen & Koenis.
Slangen & Koenis erklärt, dass es sich um Luftwärmepumpen handelt, die nicht über das Erdreich gehen.
Herr Servas, SPD-Fraktion, erklärt, dass wenn es sich um eine Wärmepumpe gehandelt hätte, diese über den Kreislauf die Energie aus dem Erdreich hätte ziehen können. Daraus hätte man mithilfe eines Umschaltventils vom Absauger Solarwärme holen können. Da es sich aber hier um Luftwärmepumpen handele, hätte sich das nun erledigt.
Frau Kurig, UBL-Fraktion, erklärt, dass die UBL noch Fragen, betreffend der Wärmepumpenkreisläufe, an die Verwaltung gestellt hab. Diese seien leider nur zum Teil beantwortet worden. Man habe nach der Ausfallsicherheit gefragt und ob es eine Absicherung im Notfall gibt. Wenn der Notfall eintreten würde, würde praktisch kein Wasser mehr erwärmt werden. Sie stellt in Frage, ob das wirklich die Lösung sein darf oder ob vielleicht doch ein wenig weiter gedacht werden muss, um doch eine Art der Sicherung zu schaffen.
Herr Migenda weist auf die bereits gestellten Fragen der UBL und auf die Antworten der Verwaltung hin. Er erklärt, dass es keine Gesamtlösung für alle Lebenslagen gäbe und dass, wenn es zum Stromausfall käme, man auf die Leistungsfähigkeit der Netze vertrauen müsse. Wenn ein Stromausfall nur kurz ist, wird der Betrieb des Schwimmbades dadurch vermutlich nicht zum Erliegen kommen. Wenn es einen längeren und gravierenderen Stromausfall gäbe, dann wären auch andere Haushalte davon betroffen und so auch das Schwimmbad. Dann gäbe es aber insgesamt ein Problem. Er könne sich jedoch vorstellen, dass das Thema Wasserstoff mittelfristig weiterkommen wird. Momentan ist die Handhabung des Wasserstoffes durchaus möglich und das größte Problem läge im Transport des Wasserstoffes. Wenn das Thema Wasserstoff in absehbarer Zeit einen Schritt weiter ist, könne er sich vorstellen, dass man einen Wasserstoffpuffer hat und dieser Puffer elektrische Energien erzeugen kann. Dennoch kann es jetzt nicht das Ziel sein, alle Situationen sicher abzubilden. Der Plan ist ein wirtschaftlich betriebenes Schwimmbad zu bauen. Technisch gesehen, sei vieles möglich, aber man müsse aufpassen, dass der Aufwand nicht unwirtschaftlich wird.
Thorsten Krings, Ausschussvorsitzender, erläutert, dass es bei diesem Beschluss jetzt darum ginge, die TGA-Planung nicht zu behindern. Er schlägt vor, im späteren Ausschuss die ganze Technik im Detail von der Verwaltung vorstellen zu lassen, wenn dies gewünscht sei.
Herr Goebbels, SPD-Fraktion, stellt in Frage, dass die Wärmepumpen hintereinander bzw. in Reihe geschaltet werden. Er erklärt, dass diese mit zunehmender Belastung parallelgeschaltet werden. Es sei mit Sicherheit schön, acht statt vier Wärmepumpen zu haben, das würde allerdings die Kosten enorm erhöhen. Wenn eine von den vier Wärmepumpen in Reserve steht, dann wären im Bedarfsfall genügend Pumpen vorhanden. Er findet den Vorschlag, die Technik vorstellen zu lassen, gut.
Frau Kurig, UBL-Fraktion, erklärt, dass vom Stromausfall gesprochen wurde und es eine Absicherung geben müsse. Wenn das Schwimmbad und die Wärmepumpen in Betrieb seien und diese durch einen plötzlichen Stromausfall ausfielen, wäre alles dunkel und die Menschen im Schwimmbad müssen dann abgesichert werden.
Herr Migenda warnt davor, zu tief ins Detail zu gehen. Er bittet darum, sich auf einen Punkt zu konzentrieren. Er wolle die Diskussion nicht beschleunigen, aber dennoch abschließen. Er weist noch einmal darauf hin, dass es sich baugenehmigungsrechtlich um einen großen Sonderbau handele, dessen Prüfungsumfang selbstverständlich den Personen- sowie Brandschutz beinhaltet. Dazu gehöre natürlich zu diesem Gebäude eine Notbeleuchtung, die in Deutschland mit einer exakten Lux-Zahl definiert ist. Das bedeute, dass alle Räumlichkeiten, die kritisch zu betrachten sind, mit einer Notbeleuchtung ausgestattet sind. Diese Pufferung sei selbstredend Netzunabhängig. Da die Vorschriften das so vorsehen, wird hier natürlich insbesondere im kleinsten Detail darauf geachtet.
Anlagen zur Vorlage
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(wie Dokument)
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