13.10.2011 - 3 Fortschreibung SEP hier: Entwicklung der Schul...

Beschluss:
ungeändert beschlossen
Reduzieren

Wortprotokoll

Die SPD-Fraktion stellt fest, dass es sich um ein für die Herzogenrather Schullandschaft sehr wichtiges Thema handele, weshalb man die Problematik auch bereits in mehreren Sitzungen des Ausschusses behandelt habe.

 

Fakt sei, dass in der Hauptschule in den letzten Jahren ein stetiger Rückgang der Schülerzahlen zu verzeichnen gewesen sei. Gleiches gelte für die Realschule, allerdings sei hier der Rückgang der Schülerzahlen überproportional erfolgt. Auch sei die Zahl der Auspendler in Richtung Stadt Aachen, um dort ein Gymnasium oder eine Gesamtschule zu besuchen, sehr hoch.

 

Die durchgeführte Elternbefragung in Herzogenrath habe eindeutige Zeichen gesetzt. Gewünscht werde von den Eltern eine Schule, die den Sek-II-Bereich abdeckt. Daher komme nur ein Gymnasium oder eine Gesamtschule in Frage. Da die Möglichkeit bestehen solle, dass alle Schulabschlüsse, also auch der Haupt- oder Realschulabschluss, an dieser Schule erreicht werden können, sei die Gesamtschule das Mittel der Wahl und somit die einzige mögliche Alternative.

 

Als Folge hieraus werden die Realschule und die Hauptschule zukünftig auslaufend geführt und keine neuen Schüler mehr aufgenommen. Wichtig sei hierbei, dass allen Schülern, die derzeit an den beiden Schulen beschult werden, die Möglichkeit gegeben werde, dort noch ihren Schulabschluss zu machen. Wiederholern in den zukünftigen  letzten Abschlussklassen müssen zu dem die Chance gegeben werden, problemlos das letzte Jahr an der Gesamtschule zu wiederholen. Gleiches gelte für die Rücküberweisungen des Gymnasiums. In der Vergangenheit erfolgten diese zur Haupt- und Realschule. Zukünftig müssen diese zur Gesamtschule erfolgen, wo die Aufnahme gewährleistet sein müsse.

 

Letzten Endes müsse auch ein unumkehrbares Ziel sein, dass Herzogenrather Kinder in Zukunft nicht mehr von einer Herzogenrather Schule abgewiesen werden und somit innerhalb des Stadtgebietes einen Schulplatz finden.  

 

Grundsätzlich ist die SPD-Fraktion der Ansicht, dass der Betrieb einer zweiten Gesamtschule im Stadtgebiet komplett mit Schülern aus Herzogenrath zu bewerkstelligen sei. Auswärtige Schüler, z. B. aus Würselen, seien hierfür nicht notwendig. Daher sei die Stellungnahme der Stadt Würselen auch zu vernachlässigen.

 

Letztendlich sei es nun erforderlich, dass schnell ein Konzept für die neue Schule erarbeitet wird und die Eltern frühzeitig an diesem beteiligt werden.

 

Die FDP-Fraktion teilt mit, dass sie dem Beschlussvorschlag folgen werde. Das altbekannte dreigliedrige Schulsystem sei ihrer Ansicht nach die bessere Lösung gewesen, aber die jetzige Lösung sei ein gangbarer Weg. Daher müsse jetzt schnell ein vernünftiges Konzept für die Schule erarbeitet werden. Sie fordert zudem, dass allen heutigen Schülern der Haupt- und Realschule die Möglichkeit gegeben wird, wie geplant an den beiden Schulen ihren Abschluss zu machen, auch wenn diese zukünftig auslaufend sind.

 

Die CDU-Fraktion möchte dem Beschlussvorschlag ebenfalls folgen. Auch sie fordert, dass die Auflösung der Haupt- und Realschule in einem vernünftigen Rahmen abgewickelt wird und dass alle jetzt beschulten Kinder dort auch ihren Schulabschluss machen können.

 

Zudem möchte man das Angebot der Gesamtschulen in Herzogenrath etwas breiter gestalten, um auch Abwechslung in die Schullandschaft zu bekommen. Man würde daher gerne den Beschlussvorschlag erweitern und die Verwaltung beauftragen, bereits jetzt schon mit der Bezirksregierung zu prüfen, ob die zweite Gesamtschule nach Gesichtspunkten der Montessoripädagogik gegründet werden könne.

 

Die Fraktion DIE LINKE stellt fest, dass die durchgeführte Elternbefragung eindeutige Ergebnisse zutage gefördert habe. Eine zweite Gesamtschule sei gefordert. Daher gelte an dieser Stelle auch nochmals der Dank an die Verwaltung für die geleistete Arbeit. Ziel müsse es letztendlich sein, dass alle Kinder in Herzogenrath auch an einer Schule in Herzogenrath aufgenommen werden. Der Gedanke der Montessoripädagogik sei sicherlich überlegenswert, allerdings würde man es befürworten, dies erst zu einem späteren Zeitpunkt zu verfolgen und jetzt erst einmal dem Beschlussvorschlag in der vorliegenden Fassung zu folgen.

 

Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen erteilt dem Beschlussvorschlag ebenfalls ihre Zustimmung. Es sei lange überlegt und diskutiert worden. Sie ist ebenfalls der Auffassung, dass den Schülern der Haupt- und Realschule auf jeden Fall die Möglichkeit gegeben werden müsse, ihre Schulabschlüsse an den Schulen zu erreichen. Eine neue Schule mit Sek-II bringe für Herzogenrath nur Vorteile. Auspendlerströme, beispielsweise nach Aachen, könnten gestoppt werden. Aus der Erfahrung heraus wisse man, dass Schüler, die eine Aachener Schule besuchen, dort auch ihre sozialen Kontakte haben und damit für Herzogenrath „verloren“ seien.

 

Die SPD-Fraktion weist im Hinblick auf die von der CDU-Fraktion vorgebrachte Montessoripädagogik darauf hin, dass der Elternwunsch die Errichtung einer weiteren Gesamtschule sei. Wenn nunmehr die Diskussion über eine mögliche pädagogische Ausrichtung der Schule beginnen würde, stelle dies in ihren Augen eine Bevormundung dar. Daher solle erst einmal wie in der Vorlage aufgeführt beschlossen werden. Später könnten die pädagogischen Inhalte der Schule immer noch zwischen Eltern und Schulleitung diskutiert werden.

 

Die FDP-Fraktion schließt sich den Ausführungen der SPD-Fraktion zu dieser Problematik an.

 

Die CDU-Fraktion betont, dass es ihr vornehmlich darum gehe zu prüfen, ob die Montessoripädagogik überhaupt möglich sei. Es handele sich nur um einen Prüfauftrag. Eine verbindliche Umsetzung der Montessoripädagogik sei damit nicht verbunden.

 

Die Verwaltung teilt mit, dass im Hinblick auf die Beschlussfassung schon ein Termin mit der Bezirksregierung festgelegt sei. Dabei seien Fragen zur pädagogischen Ausrichtung der Schule sowieso Gegenstand der Gespräche in Köln. Die angesprochene Frage zur Montessoripädagogik würde dabei sicherlich Berücksichtigung finden. Vor dem Hintergrund des in NRW getroffenen Schulkonsens seien auch die Curricula für die Gesamtschulen in Überarbeitung. Voraussichtlich sei danach eine Gesamtschule ähnlich flexibel wie eine Montessori-Schule, ohne auf diese Ausrichtung festgelegt zu sein.

  

Die CDU-Fraktion erklärt, dass, wenn die Aussage der Verwaltung so protokolliert werde, sie darauf verzichten würde, eine Erweiterung des Beschlussvorschlages zu beantragen.

 

Die Verwaltung sagt dies zu. Ferner teilt sie mit, dass die Stellungnahme der Stadt Aachen, entgegen erster Zusage, noch nicht vorliegt. Die Stadt Würselen bleibt in ihren Schreiben vom 13.10.2011, welches durch die Verwaltung verlesen wird und als Anlage beigefügt ist, bei ihren Bedenken hinsichtlich einer zweiten Gesamtschule in Herzogenrath und die Stadt Übach-Palenberg sieht keine Probleme darin, wenn eine solche Schule in Herzogenrath errichtet würde.

 

Reduzieren

Beschluss

Beschluss:

Der Stadtrat beschließt, nach Vorberatung im Ausschuss für Bildung, Sport und Kultur aufgrund der „Anlassbezogenen Fortschreibung des Schulentwicklungsplanes für die weiterführenden Schulen“ und unter Berücksichtigung der Stellungnahmen der benachbarten Schulträger folgende schulorganisatorische Maßnahmen:

 

1.              die Stellungnahmen der benachbarten Schulträger werden zur Kenntnis genommen.

 

2.              vorbehaltlich der Genehmigung durch die Bezirksregierung Köln und vorbehaltlich               des Erreichens einer ausreichenden Schülerzahl im Anmelde- und Auswahlverfahren               der Gesamtschule zum Schuljahresbeginn 2012/2013

 

a)                  im Stadtteil Kohlscheid eine mindestens vierzügige Gesamtschule in

              Ganztagsform zu errichten

 

b)                  die Erich-Kästner-Schule, städtische Gemeinschaftshauptschule, aus-

              laufend aufzulösen

 

c)                  die städtische Realschule Kohlscheid auslaufend aufzulösen;

 

 

3.              die Verwaltung zu beauftragen, die Genehmigung für die Maßnahmen nach Ziffer 2 a,               b und c bei der Bezirksregierung zu beantragen;

 

4.              vorbehaltlich der Errichtung einer Gesamtschule im Stadtteil Kohlscheid zum Schul-              jahresbeginn 2012/2013 entsprechende Sach- und Personalmittel in einem gesonder-              ten Produkt einzuplanen;

 

 

Reduzieren

Abstimmungsergebnis

Abstimmungsergebnis:

Ja- Stimmen:              18

Nein- Stimmen:              -

Enthaltungen:              1

Reduzieren

Anlagen zur Vorlage

Reduzieren

Anlagen