Sitzungsvorlage - V/2025/069
Grunddaten
- Betreff:
-
Sachstandsbericht zur Situation geflüchteter Menschen in Herzogenrath
- Status:
- öffentlich (Vorlage freigegeben)
- Vorlageart:
- Sitzungsvorlage
- Federführend:
- Amt 50 - Sozialamt
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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Geplant
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Ausschuss für Arbeit, Soziales, Integration, Demografie und Quartiersentwicklung
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Kenntnisnahme
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25.03.2025
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Sachverhalt
- Allgemeine Situation
Die Verwaltung hat bereits in der Vergangenheit über die Flüchtlingssituation in Herzogenrath berichtet. Zuletzt in der Ausschusssitzung am 26.11.2024 (V/2024/392). Hierauf wird Bezug genommen.
Auch zu Beginn des Jahres 2025 lässt sich die Anzahl der Zugänge von Flüchtlingen nach Deutschland kaum kalkulieren. Im Gegensatz zu weitverbreiteten Aussagen, bleibt die Zahl der Asylanträge mindestens stabil und eine Entspannung der Situation nicht absehbar, dies gilt insbesondere für die gegenwärtige Zuweisungssituation in der Stadt Herzogenrath.
Mit den nachfolgenden Informationen erhalten Sie eine Übersicht der Situation geflüchteter Menschen in Herzogenrath.
- Anzahl der Personen
Die offizielle FlüAG Statistik erfasst für das Jahr 2024 in Herzogenrath Jahr 719 Flüchtlinge. Die aktuelle Zahl ist zu Beginn des Jahres auf 748 gestiegen.
(Abb. 1)
(Abb.2)
Den größten Anteil der Personen machen nach wie vor die Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine aus, hierbei handelt es sich um 580 Menschen (Stand 05.03.2025).
Auch wenn der überwiegende Teil der Menschen Leistungen nach dem SGB II erhält, bleibt die Stadt Herzogenrath für die Unterbringung zuständig.
- Zuweisungen
Insgesamt wurden 2024 der Stadt Herzogenrath 265 Personen zugewiesen. Darunter aus anderen Staaten, als der Ukraine, 99 Personen (Syrien, Albanien, Mongolei, Kirgisistan, Aserbaidschan, Afghanistan, Türkei, Irak, u.a.).
Im Zeitraum von Jahresbeginn bis heute sind bereits weitere 49 Personen zugewiesen worden (Stand 05.03.2025).
(Abb. 3)
- Erfüllungsquote
Bei einer Aufnahmeverpflichtung von 788 Personen zum Ende des Jahres 2024 betrug die Erfüllungsquote 91,21 %.
Seit Beginn des Jahres sind 49 Personen Herzogenrath zugewiesen worden.
Zum 28.02.2025 liegt die Erfüllungsquote bei 93,35 %.
(Abb. 4)
- Unterbringungssituation
Derzeit sind 438 Personen in 20 Unterkünften im Stadtgebiet verteilt untergebracht.
Davon sind in den temporären Unterkünften (Turnhallen an der Waidmühl und Geilenkirchener Str. sowie Bürgerhaus Kohlscheid) 142 Menschen beherbergt.
In Bezug auf Unterbringung Geflüchteter in Herzogenrath ist zu ergänzen, dass es aufgrund der allgemeinen Wohnungsmarktsituation schwierig bleibt geeigneten und angemessenen Wohnraum zur Unterbringung von Flüchtlingen zu finden.
- Die im Laufe des Jahres 2023 eingerichteten Unterkünfte „Eurode Live“ und „Alte Post“ sind voll bzw. nahezu voll belegt.
- Mit dem Bürgerhaus Kohlscheid und den beiden Turnhallen „Waidmühl“ und Geilenkirchener Str. ist gegenwärtig die Unterbringung der Zugewiesenen sichergestellt. Diese Einrichtungen verfügen über freie Kapazitäten, die verwaltungsseitig die notwendige Handlungsfähigkeit gewährleistet.
- Mit Fertigstellung der Unterkunft in der Comeniusstraße (voraussichtlich Ende März 2025) ist zunächst geplant, die Bewohner*innen der Turnhalle an der Waidmühl sukzessive in die neue Unterkunft zu ziehen. Im Anschluss sollen die Bewohner*innen der Turnhalle Geilenkirchener Str. folgen. Das Zusammenziehen beider temporären Unterkünfte geschieht sobald als möglich, nicht zuletzt aus wirtschaftlichen Gründen.
- Im Hinblick auf die Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine ist von Bedeutung, dass von den hier lebenden Menschen nur ein Bruchteil (110 Personen) in städtischen Unterkünften untergebracht sind. Der überwiegende Teil dieser Menschen lebt in regulären Wohnungen.
- Flüchtlingsberatung
In der personellen Leitung der Flüchtlingsberatung Herzogenrath hat es eine Veränderung gegeben. Frau Raquel Barros ist zum 31.12.2024 ausgeschieden und zum Kommunalen Integrationszentrum der Städteregion gewechselt. Eine Nachfolgerin soll in Kürze vorgestellt werden.
- Schlussbemerkung
Festzuhalten bleibt, dass die Unterbringung, Begleitung und Versorgung geflüchteter Menschen in Herzogenrath eine große Herausforderung unter Einsatz immenser Ressourcen und hohem logistischem Aufwand darstellt.
Die in Zusammenarbeit von Rat und Verwaltung getroffen Maßnahmen in jüngster Vergangenheit zeigen jedoch Wirkung und sorgen damit für einen würdigen Umgang und ein sozialverträgliches Miteinander in nach wie vor unsicheren Zeiten.
Verwaltungsseitig bleibt es Daueraufgabe, der nicht planbaren zukünftigen Aufgaben im Zusammenhang mit der Zuweisung von Menschen gerecht zu werden und gleichzeitig den guten Standard, insbesondere der Unterbringung, weiter auf allen Ebenen zu optimieren.
Mit der Inbetriebnahme der Unterkunft „Comeniusstr. 7a“ wird ein Meilenstein gesetzt und gleichzeitig die Voraussetzungen geschaffen, die, wenn auch gut geführten, Notunterkünfte ihrer eigentlichen Bestimmung zurückführen zu können.
