Sitzungsvorlage - V/2017/026-E01
Grunddaten
- Betreff:
-
Kenntnisnahme des Energieberichts 2017
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Sitzungsvorlage
- Federführend:
- Amt 65 - Hoch- und Tiefbauamt
- Beteiligt:
- Amt 32 - Ordnungsamt
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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Geplant
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Bau- und Verkehrsausschuss
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Entscheidung
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07.11.2017
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Sachverhalt
Sachverhalt:
Die Verwaltung legt als Anlage den Energiebericht 2017 vor, der rückblickend den Energieverbrauch der Jahre 1997 bis 2016 darstellt.
Der vorliegende 16. Energiebericht (2017) dokumentiert den Energieverbrauch der städtischen Liegenschaften für den Zeitraum 1997 bis 2016 für Wärme, Strom, Wasser und den damit verbundenen Umweltemissionen. Er soll auch genutzt werden, um Schwachstellen aufzudecken und Optimierungsmaßnahmen einzuleiten. Im Energiebericht sind alle größeren Gebäude in einer Einzelbetrachtung dargestellt. Lediglich kleine Objekte, wie Leichenhallen und WC-Anlagen werden nur in einer Zusammenfassung dokumentiert.
Für den regelmäßigen Energiebericht werden seit 1997 monatliche Verbrauchszähler sowie Verbrauchsabrechnungen erfasst und ausgewertet.
Das Team des Energiemanagements bewirtschaftete im Jahr 2016:
- 74 Objekte mit einem Kostenrahmen in Höhe von 1.860.187,- €
- 103.525 m² BGF
- 15.851.000 kWh Wärme
- 3.189.000 kWh Strom
- 69.128 m³ Wasser
Die Heizenergieverbräuche konnten in den letzten Jahren durch gezielte Maßnahmen kontinuierlich gesenkt werden, sind aber im Jahr 2016 im Vergleich zu 2015 wieder angestiegen. Um den Anstieg der Verbräuche unter dem Einfluss von Flächenveränderungen besser darstellen zu können, wurden entsprechende Kennzahlen gebildet. Hierbei wurde der witterungsbereinigte Verbrauch auf die beheizte Fläche umgelegt. Bei der Betrachtung dieser Kennzahlen ist auffällig, dass die größten Verbrauchsteigerungen bei den Asylunterkünften und Sonstigen Einrichtungen zu verzeichnen sind. Bei den Asylunterkünften sind es vor allem die neuen Einrichtungen Essenszelt und Leichtbauhalle „An der Waidmühl“, die zu einer Verbrauchssteigerung beigetragen haben. Bei den Sonstigen Einrichtungen sind es die Leichenhallen, die gegenüber 2015 einen wesentlichen höheren Verbrauch hatten. Die Gesamtkosten für Heizenergie erreichten im Jahr 2016 fast das niedrige Niveau des Jahres 2005. Dieses Ergebnis konnte trotz Verbrauchssteigerung einerseits erreicht werden, weil die Energiepreise im Bereich Gas und Heizöl in den letzten Jahren rückläufig sind und zweitens durch den Wegfall des Hallenbades Zellerstraße.
Die Stromverbräuche der letzten Jahre sind trotz Erweiterung der zu bewirtschaftenden Fläche relativ konstant, steigen jedoch gegenüber dem Vorjahr wieder leicht an. Wie bereits bei den Heizenergieverbräuchen wurden beim Strom ebenfalls Kennzahlen gebildet, um den Verlauf der Verbräuche unter Einfluss der Flächenveränderung besser darstellen zu können. Das Ergebnis dieser Kennzahlen zeigt, dass besondere Verbrauchssteigerungen bei den Gebäudegruppen der Bäder und Asylunterkünften zu verzeichnen sind. Die Gesamtkosten für Strom stiegen somit gegenüber dem Vorjahr um 45.348,- €.
Die Wasserverbräuche sind in den letzten Jahren immer wieder Schwankungen unterworfen. Ursache für diese Schwankungen sind Rohrbrüche oder defekte Armaturen. Auch im Bereich Wasser wurde eine starke Verbrauchssteigerung gegenüber dem Vorjahr festgestellt. Dies ist jedoch vor allem einer Nachberechnung der Enwor geschuldet. Durch einen defekten Wasserzähler im Freibad Merkstein mussten Verbräuche aus dem Jahr 2015 nachberechnet werden.
Die Bilanz des am 11.09.1997 von der Stadt Herzogenrath eingeführten Energiemanagements fällt positiv aus. Durch bauliche und technische Maßnahmen, aber auch durch verändertes Nutzerverhalten, konnten die Energieverbräuche in den Jahren 1998 - 2016 im Vergleich zu 1997 deutlich reduziert werden. Größere Verbrauchsreduzierungen konnten jedoch in den letzten Jahren nicht mehr erzielt werden. Hierzu bedarf es größere Anstrengungen durch weitere Investitionen im Gebäudebestand und die Sensibilisierung der einzelnen Nutzer. Im Jahr 2016 lag der Heizenergieverbrauch um 23,1 % (2015 – 27,3 %) niedriger als jene des Jahres 1997 und das bei einer 11,3 % (2015 – 9,9 %) größeren beheizten Fläche. Daher lag die Energiekennzahl, also das Verhältnis von Heizenergieverbrauch (witterungsbereinigt) zu bewirtschaftender Fläche, in 2016 um 30,9 % (2015 – 33,9 %) unter der Energiekennzahl des Jahres 1997. Die Verbrauchsreduzierungen fielen bei Strom -24,8 % (2015 – 29,8 %) und Wasser -57,9 % (2015 – 63,8%) ebenso deutlich aus. Die Gesamtheizkosten erreichten im Jahr 2016 fast das Niveau des Jahres 2006. Dies ist auf folgende Faktoren zurückzuführen: Milder Winter, Verfall der Heizenergiepreise und die Schließung des Hallenbades Zellerstraße.
Die jährlich anfallenden Energiekosten hängen vom jeweiligen Jahresverbrauch, aber nicht zuletzt auch vom jeweiligen Energiepreis ab. Die Kostenverteilungen der Jahre 1997 - 1999 sind nahezu identisch, während ab 2000 der Heizkostenanteil überproportional stark ansteigt, was im Wesentlichen auf die erhöhten Rohstoffpreise für Heizmittel zurückzuführen ist. Im Jahr 2016 sind die Kosten für Heizmittel gegenüber dem Jahr 2015 weiter zurückgegangen. So ist der Preis für Heizöl gegenüber 2015 in 2016 um 14,64 %, für Fernwärme um 26,2 % und für Gas um 5,5 % gesunken. Auch der Strompreis reduzierte sich leicht um 1,6 % gegenüber dem Vorjahr. Trotz weiter gesunkener Energiepreise erhöhten sich die Gesamtenergiekosten gegenüber dem Vorjahr um 1,87 %. Dies ist vor allem auf die zuvor genannten Verbrauchssteigerungen zurückzuführen.
Betrachtet man die Zusammenfassung der einzelnen Gruppen, so ist festzustellen, dass vereinzelt Verbrauchssteigerungen bzw. Verbrauchsreduzierungen zu verzeichnen sind. Genauere Ausführungen hierzu sind in den jeweiligen Einzelbetrachtungen des Energieberichts erläutert.
Mit dem 1997 erfolgten Beginn des städtischen Energiemanagements leistet die Stadt Herzogenrath einen ökologisch sinnvollen Beitrag zur Einsparung von Energie, schont damit die fossilen Energieträger und reduziert gleichzeitig die Treibhausgase. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass nach einem Rückgang der Energiepreise auch wieder eine Steigerung folgt. Aus diesem Grund gilt es auch zukünftig, alle Möglichkeiten und Handlungsfelder auszunutzen, um die finanzielle Situation der Stadt Herzogenrath zu entlasten. Hierzu zählt u.a. auch die Optimierung des Energieeinkaufs. Deshalb wurden zum Beginn des Jahres 2017 die Gas- und Stromlieferverträge europaweit ausgeschrieben. Dies hatte zur Folge, das alleine bei den Gaslieferverträgen eine Einsparung von ca. 84.000,- € erzielt werden konnte. Eine Einsparung bei den Stromlieferverträgen konnte noch nicht genau beziffert werden, da das Verfahren bei Redaktionsschluss noch nicht abgeschlossen war.
Wettbewerbsregister/Stellungnahme ÖRP
3. Korruptionsbekämpfungsgesetz:
Anfrage gemäß § 8 Korruptionsbekämpfungsgesetz:
(bei Vergabe von Liefer- und Dienstleistungsaufträgen über 25.000 € netto oder Vergabe von Bauleistungen über 50.000 € netto)
| ja |
| nein |
(unterhalb der Wertgrenzen und nach pflichtgemäßen Ermessen)
Stellungnahme Beratung und Örtliche Rechnungsprüfung:
Anlage/n:
Anlagen
Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
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1
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(wie Dokument)
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16,7 MB
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