Sitzungsvorlage - V/2018/102-E02
Grunddaten
- Betreff:
-
Integriertes Handlungskonzept Herzogenrath-Mitte Maßnahme 0.10 Erneuerung der Stadtmöblierung Hier: Vorstellung der Möblierungselemente im gesamten Projektgebiet und Empfehlung einer Baumart zur Anpflanzung in der Apolloniastraße
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Sitzungsvorlage
- Federführend:
- Amt 61 - Stadtplanungsamt
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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●
Erledigt
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Umwelt- und Planungsausschuss
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Entscheidung
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29.01.2019
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Beschlussvorschlag
Beschlussvorschlag:
Der Umwelt- und Planungsausschuss nimmt die Ausführungen der Verwaltung zur Kenntnis und beauftragt die Verwaltung, die im Sachverhalt vorgeschlagenen Möblierungselemente und die empfohlene Baumart bei der Umsetzung der Maßnahme 0.10 „Erneuerung der Stadtmöblierung“ zu verwenden.
Sachverhalt
Sachverhalt:
In seiner Sitzung vom 13.12.2016 hat der Rat der Stadt Herzogenrath unter Drucksachennummer V/2015/067-E15 einstimmig das Integrierte Handlungskonzept (InHK) „Herzogenrath-Mitte“ beschlossen. Mit dem Ziel der Stärkung und Belebung des Zentrums beinhaltet es zahlreiche Maßnahmen, unter anderem die Maßnahme 0.10 „Erneuerung der Stadtmöblierung“. In der Sitzung des Umwelt- und Planungsausschusses vom 29.11.2016 wurde über den aktuellen Sachstand des Integrierten Handlungskonzeptes (Drucksachennummer V/2015/067-E14) informiert. Die Verwaltung wurde beauftragt, die Umsetzung der Teilmaßnahme “Erneuerung Stadtmöblierung“ voranzutreiben, dazu wurden in der Anlage zur Vorlage dem Umwelt- und Planungsausschuss Auswahlkriterien und Vorschläge für neue Stadtmöblierung vorgestellt.
Sitzbank “Vera“
Es wurden zwei Sitzbankmodelle in die Auswahl genommen, von denen bei der Aktion „Probesitzen“ von der Bevölkerung das Modell “Vera“ der Firma Ziegler als das ausgewählt wurde, welches zukünftig in der Innenstadt aufgestellt werden soll. In diesem Zusammenhang wurden seitens der Verwaltung auch Vorschläge für ergänzende und vor allem optisch passende Stadtmöblierungselemente gemacht, welche vom Umwelt- und Planungsausschuss in der Sitzung vom 29.11.2016 zur Kenntnis genommen wurden.
Müllbehälter “Wien“
Nach Rücksprache mit dem zuständigen Fachamt A 67, welches für die Aufstellung, Wartung und Pflege der Stadtmöblierung zuständig ist, wurde, abweichend von den zwei Müllbehälter-Modellen aus der Vorlage, das Modell “Wien“ der Firma Hahne und Lückel ausgewählt, welches sich durch einen Kippmechanismus als sehr praktikabel bei der Leerung erweist und welches zudem schon im gesamten Stadtgebiet zum Einsatz kommt. Allerdings handelt es sich um ein neues, moderneres Modell mit Ascher an der Kopfseite, welcher bei den bisherigen Modellen nicht installiert war. Dies hatte eine unschöne Abnutzung der Mülleimer zu Folge und ließ die Müllbehälter sehr schnell unattraktiv erscheinen. Aufstellbügel und Behälter sind einzeln erhältlich und zu ersetzen, was sich auch auf die Folgekosten positiv auswirken kann. Das Modell “Wien“ passt sich in der Farbgestaltung an die neue Möblierungsfarbe an, einzig der Behälter soll aufgrund der höheren Robustheit und zur Vermeidung von Kratzern während des Kippvorgangs beim Leeren in verzinkter Ausführung gehalten werden. Mit der Auswahl dieses Müllbehälter-Modells erhielte man ein attraktives Erscheinungsbild kombiniert mit einer bewährten Konstruktion. Ziel der Maßnahme „Erneuerung Stadtmöblierung“ war unter anderem eine Vereinheitlichung der Ausstattungselemente, so dass aus Sicht der Verwaltung der Empfehlung des Fachamtes gefolgt werden sollte.
Fahrrad-Anlehnbügel “Elgin
Bei der Auswahl der Fahrrad-Anlehnbügel hatte die Verwaltung vorab drei Modelle ausgesucht, eines aus Flachstahl, eines aus Vierkantrohr und ein weiteres aus Rundrohr (s. Anlage aus der Sitzung vom 29.11.2018)
Auch hierzu gab es eine Abstimmung mit dem zuständigen Fachamt, aus dessen Sicht von einer Ausführung in Flachstahl abgesehen werden sollte, da die Gefahr des Verbiegens im Vergleich mit einem Vierkantrohr als wesentlich höher eingestuft wird. Das Rundrohr-Modell in Form eines Viertelkreises birgt die Gefahr des Herabrutschens des Befestigungsschlosses und erscheint optisch nicht passend zu der von der Öffentlichkeit ausgewählten Sitzbank, welche eine eher eckige Form besitzt. Auch sollte berücksichtigt werden, dass das zukünftige Modell stabilisierend einen Querholm besitzt, was gleichzeitig zur besseren Anschliessbarkeit aufgrund verschiedener Höhen-Ebenen führt.
In gemeinsamer Abstimmung von Amt 61 und Amt 67 wurde das Modell “Elgin“ der Firma Ziegler ausgesucht, welches in der Sitzung vom 27.11.2018 dem Umwelt- und Planungsausschusses (Drucksachennummer V/2018/102-E01) vorgestellt wurde. Im Rahmen der Ausschusssitzung wurden Bedenken geäußert, dass eine Ausführung aus Vierkantrohr eine höhere Verletzungsgefahr mit sich bringen könne und dass eine Gefahr des Zerkratzens des Fahrradrahmens bestehe.
Eine Nachfrage beim Hersteller ergab, dass es keine Beschwerden bezüglich Verletzungen gegeben habe, dass es aber die Möglichkeit gäbe, die Kanten noch einmal zusätzlich abrunden zu lassen bei einem Mehrpreis von rund 27 € pro Anlehnbügel.
Auch durch eine Nachfrage bei der Rechtsabteilung des Bundesverbandes des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) konnten Bedenken bezüglich der Unfall- bzw. Verletzungsgefahr ausgeräumt werden, da bundesweit keinerlei Beschwerden bekannt sind.
Zur Frage der Zerkratzungsgefahr durch eckige Rohrprofile ist dem ADFC bisher auch kein Schadenfall bekannt, allerdings sind laut Inhalt der DIN 79008 “stationäre Fahrradparksysteme“ eckige Profile auf 3 mm an allen Kanten abzurunden.
Von Fahrradanlehnbügeln in Rundrohr-Ausführung wird laut Rechtsreferent des ADFC indes abgeraten, weil runde Rohre durch Rohrschneider einfach und geräuschlos zu durchtrennen und auch schon einige Fälle von Diebstahl mit dieser Vorgehensweise bekannt seien. Eine Durchtrennung von eckigen Profilen sei mit einem Rohrschneider nicht durchzuführen und auch nur mit großem Aufwand und enormer Geräuschentwicklung zu bewerkstelligen.
Neugestaltung der Grünanlage vor Dammstraße 15
Bei der Planung der Neumöblierung wurde zusätzlich die Grünanlage an der Dammstraße 15 betrachtet. Die dort vorhandene Rundbank ist nach Prüfung durch das Fachamt A 67 nicht mehr wirtschaftlich zu ertüchtigen. Auch die Umrandung des Beetes aus Naturstein ist defekt und die vorhandenen Bäume sind abgängig, daher lautet die Empfehlung des Fachamtes, die gesamte Grünanlage zurück zu bauen und neu zu gestalten. Die Auswahl der Bäume soll entsprechend der in der Apolloniastraße verwendeten Baumart erfolgen, eine Unterpflanzung mit kastenförmig auf eine Wuchshöhe von ca. 80 cm geschnittenen Stechpalmen soll zum einen verhindern, dass das Beet als Hundeklo benutzt wird und zum anderen wird dadurch angestrebt, eine optische Trennung zum Straßenraum zu erzielen. Die Einfassung der Grünfläche soll, passend zum Pflaster des Gehweges, mit Kantensteinen aus rotem Granit erfolgen und es ist vorgesehen, die Anlage nicht mehr in Form eines Hochbeetes anzulegen. Die Darstellung der derzeitigen Situation und der geplanten Gestaltung ist der beigefügten Anlage 3 zu entnehmen.
Straßenbäume Sorte
Im Zuge des InHK Herzogenrath-Mitte sollen auch die Baumscheiben in der Apolloniastraße neu bepflanzt werden. Anlass der Neubepflanzung ist der extrem schlechte Gesundheitszustand der etwa 40 Jahre alten vergreisten Rotdorn-Bäume. Hier mussten bereits einige Bäume aus Sicherheitsgründen entfernt werden, weil die Standfestigkeit nicht mehr gegeben war.
Die Ämter 61 und 67 haben sich in mehreren Gesprächen auf eine Bepflanzung der Baumscheiben mit einem Amberbaum der Sorte Liquidambar styraciflua “Paarl“ (Säulenamberbaum) verständigt und empfehlen diese Sorte für die Neubepflanzung.
Die Baumsorte Liquidambar styraciflua “Paarl“ bietet Vorteile in der Widerstandsfähigkeit gegen Frost, Bepflasterung, Blattlausbefall und Nässe und überzeugt durch ein attraktives Erscheinungsbild in Bezug auf Blattform und -färbung, dekorativer Rinde und einer schönen Frucht (s. dazu Anlage 2; in Allris ist diese auch farbig hinterlegt). Darüber hinaus bildet diese Baumsorte eine säulen- bzw. schmal-pyramidenförmige Krone aus und ist daher insbesondere für eine Pflanzung im innerstädtischen Bereich sehr gut geeignet.
In Baumschulkatalogen wird zwar eine Endhöhe von 20m für diese Baumsorte angegeben, allerdings wird diese Höhe erst nach jahrzehntelangem Wachstum und nur unter optimalen Bedingungen erreicht. Bei schlechteren Wachstumsbedingungen wie im innerstädtischen Bereich wird und kann der Baum solche Höhen nicht erreichen.
Aus Kreisen der Anlieger ist im Bürgerbüro der Kleikstraße dann der Wunsch geäußert worden, dort Kugelbäume zu pflanzen. Eine Bepflanzung mit Kugelbäumen ist nicht anzuraten, weil diese aufgrund der beengten Apolloniastraße unweigerlich in den Gehweg, und vor allem in die Fahrbahn wachsen und durch die in der Apolloniastraße fahrenden LKW fortlaufend beschädigt werden.
Gemäß FFL (Stand 2015) ist im Straßenbereich ein Lichtraumprofil von 4,5 m und im Gehwegbereich ein Lichtraumprofil von 2,5 m einzuhalten. Dies kann bei einer Bepflanzung mit Kugelbäumen nicht gewährleistet werden (siehe Anlage 4).
Aus den vorgenannten Gründen ist eine Bepflanzung mit Kugelbäumen in der Apolloniastraße aus fachlicher Sicht nicht durchführbar.
Fazit:
Aufgrund der obigen Ausführungen, macht die Verwaltung folgende Empfehlungen:
- Sitzbank “Vera“ (wie bereits beschlossen: (s. Anlage 1))
- Fahrrad-Anlehnbügel “Elgin“ mit abgerundeten Kanten (s. Anlage 1)
- Müllbehälter “Wien“ mit integriertem Ascher (s. Anlage 1)
- Neugestaltung der Grünanlage vor Dammstraße 15 (s. Anlage 2)
- Straßenbäume Sorte Liquidambar styraciflua “Paarl“ (Säulenamberbaum) (s. Anlage 3)
- Auszug aus ZTV-Baumpflege, Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richtlinien für Baumpflege (s. Anlage 4)
Wettbewerbsregister/Stellungnahme ÖRP
Anlagen:
Anlage 1:Zusammenstellung der Möblierungselemente
Anlage 2:Merkmale der empfohlenen Baumart
Anlage 3:Bestand und Vorschlag Neugestaltung für Grünanlage vor Dammstraße 15
Anlage 4:Auszug aus ZTV-Baumpflege, Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richtlinien für Baumpflege
Anlagen
Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
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1
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(wie Dokument)
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2
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3
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4
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(wie Dokument)
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2,5 MB
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