Sitzungsvorlage - V/2021/213-E01

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Der Ausschuss für Arbeit, Soziales, Integration, Demografie und Quartiersentwicklung nimmt die Ausführungen der Verwaltung zustimmend zur Kenntnis.

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Finanz. Auswirkung

Auswirkungen auf den Klimaschutz:

 

x

keine Auswirkungen

 

 

positive Auswirkungen

 

 

negative Auswirkungen

 

Kurze Erläuterung (1-3 Sätze Um welche Auswirkungen handelt es sich? Sind diese erheblich oder gering? Wenn die Auswirkungen negativ sind, bestehen alternative Handlungsmöglichkeiten?):

 

 

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Sachverhalt

Sachverhalt:

1. Bericht zum Projekt "Im ALTER IN FORM - ausgewogene Ernährung, mehr Bewegung und aktive Teilhabe in Kommunen fördern"

 

Die Verwaltung hatte zuletzt zur Sitzung des Ausschusses für Arbeit, Soziales, Integration, Demografie und Quartiersentwicklung vom 27.04.2021 über die Inhalte und den Sachstand des Projektes berichtet.

 

In diesem Zusammenhang wurde über zwei über die StädteRegion Aachen gestellte Förderanträge beim GKV-Spitzenverband informiert. Die entsprechenden Entscheidungen liegen zwischenzeitlich vor. Positiv ist hervorzuheben, dass für beide Anträge Förderzusagen gegeben wurden. Für die angestrebte Förderung eines digitalen Cafés insbesondere zur Entwicklung einer „kontaktlosen“ Teilhabe älterer Menschen in Krisensituationen wie bspw. der Corona-Pandemie oder bei eingeschränkter Mobilität - wurden allerdings keine Fördermittel für die Ausstattung mit der erforderlichen Hardware gewährt. Hierfür ist ein zweiter Förderantrag bei der StädteRegion Aachen nach der Richtlinie Sozialplanung in Planung.

 

Aktuelle Maßnahmen im Kompetenznetz im Überblick

  • Virtuelle MitMachBox Schulung im Mai 2021 zu Themen der Gesundheitsförderung mit 11 Teilnehmenden
  • Virtuelle Schulung „Sitzend in Schwung“ im Juni 2021 mit 10 Teilnehmenden
  • Neues Angebot des AWO OV Merkstein in Kooperation mit dem Walter Heckmann AWO Senioren- und Sozialzentrum: Sitzgymnastik für Ältere; initiiert aus dem Kompetenznetz Gesundheitsförderung im Alter / durchgeführt von einer Teilnehmerin der Schulung „Sitzend in Schwung“
  • Angebot niedrigschwelliger flexibler Schulungsangebote zu Handy, Tablet & Co an verschiedenen Standorten im Stadtgebiet
  • Aufbau eines Digitalen Cafés mit Schwerpunkt „Gesundheitsförderung“ gestartet im August 2021 (GKV-Förderung)
  • Aufbau von niedrigschwelligen Bewegungsangeboten an drei Standorten in Herzogenrath in Planung (GKV-Förderung)
  • Aktuell zwei Arbeitsgruppen des Netzwerkes mit den Schwerpunkten „Digitalisierung“ und „Bewegung“

 

Zur Weiterentwicklung und Verstetigung des Projektes erfolgte am 16.08.2021 eine weitere Sitzung des Kompetenznetzwerkes im Fördermaschinenhaus des Grube-Adolf-Parks.

 

Nach zwei kurzen ganz praktischen Impulsen zu den Themenschwerpunkten Bewegung und Ernährung lag der thematische Schwerpunkt auf dem dritten Themenschwerpunkt „Teilhabe“. Nach der Wahrnehmung der Teilnehmenden laufen die Freitzeit- und Begegnungsangebote weiterhin zögerlich an und die Planungen sind beeinflusst von den Erfordernissen „kleiner denken“, viele (und wechselnde) Vorgaben berücksichtigen, größeres Platzangebot zur Verfügung stellen, Teilnehmendenzahlen anpassen. Mitgliederschwund wurde angesprochen, ebenso die Erfordernis bzw. Chance, digitale Möglichkeiten zu nutzen.

Als Erfolgsfaktoren wurden gute Öffentlichkeitsarbeit, persönliche Anprache, sozialräum-licher Zusammenhalt und ein funktionierendes Netzwerk gesehen.

Der Stellenwert von Öffentlichkeitsarbeit wurde hervorgerufen und hier auch Bedarf an Verbesserungen gesehen. Sowohl die Möglichkeiten, sich zu engagieren als auch das Teilhabeangebot seien nicht ausreichend bekannt. Als wünschenswert wurden digitale Terminkalender oder ortsnahe digitale Informationstafeln genannt.  Die Notwendigkeit einer Koordination solcher Aktivitäten wurde gesehen, ebenso die Chance des Netzwerkes, sich über Förderprogramme zu informieren, Stärken zu sondieren und Kompetenzen zu bündeln.

 

Als Ressource des Netzwerkes wurde hervorgehoben, dass die Kanäle (Homepages, Newsletter) anderer Netzwerkpartner*innen zur Informationsweitergabe genutzt werden können, beispielsweise der Terminkalender des „Soziallotse Merkstein“ von vdk OV Merkstein und AWO OV Merkstein.

 

Perspektiven:
Das Kompetenznetzwerk plant perspektivisch zwei Netzwerktreffen jährlich, die durch die Arbeit von Arbeitsgruppen ergänzt werden können. Seitens der BAGSO kann der in der Kommune begonnene Prozess weiter begleitet werden, da sie hierzu erneut eine Förderung  des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft erhält. In der neuen Förderphase liegt der Schwerpunkt auf dem Wohlbefinden älterer Menschen mit besonderen Bedarfen, insbesondere ältere Menschen mit geringem Einkommen, Einsamkeitsgefühlen, dementiellen Erkrankungen und Migrationshintergrund.

 

 

 

 

2. Grundzüge der Quartiersarbeit

 

Quartiersentwicklung beginnt mit der Quartiersanalyse

- Eckpunkte für eine gute (Nah-)Versorgung im Alter

 

 

Quartiersarbeit zielt auf die Verbesserung der Lebensbedingungen im sozialen Nahraum = Quartier!

 

Im gleichen Maße, wie sich der Aktionsradius mit zunehmendem Alter einschränkt,
gewinnt der soziale Nahraum im Alter an Bedeutung.

 

 

Erster Schritt = Quartiersanalyse

Quartiersarbeit beginnt mit der Erfassung der Ausgangslage und betrachtet ganzheitlich die Bedarfe und Ressourcen.

 

Beispiel Quartiersentwicklung in Merkstein: Ca. ein halbes Jahr lang wurde das künftige Quartier in den Blick genommen, um das Konzept für die Quartiersentwicklung auf einer aussagekräftigen Basis zu entwickeln.

 

Folgende Maßnahmen wurden zur Quartiersanalyse umgesetzt:

  • Auswertung der von der Stadt Herzogenrath zur Verfügung gestellten Sozialraum-daten zur Bestimmung eines konkreten Sozialraumes und zur ersten Bestandsaufnahme der Stärken und Schwächen im Quartier (konkrete Handlungsansätze)
  • Quartiersanalyse mittels "Weitwinkelscan" (Vier-Augen-Gespräche mit Quartiers-bewohner*innen und Schlüsselpersonen vor Ort, Gespräche mit lokalen Akteuren und Dienstleistern, Erkundung der Aufenthaltsorte im Quartier, Marktstände, Auswertung der Lokalpresse usw.)
  • Kleinräumige Quartiersbegehungen mit anschließender gemütlicher Kaffeerunde (Bewohner*innenbeteiligung)
  • Fachtagung zur Information und Gewinnung lokal relevanter Kooperations-partner*innen
  • Öffentlichkeitsarbeit
  • Dokumentation der Absprachen mit AkteurInnen und BewohnerInnen

 

Erkenntnisgewinn der Quartiersanalyse:

  • Schlüsselpersonen und relevanten Akteure im Sozialraum
  • Bewohner-, Wohn-, Infra- und Versorgungsstruktur
  • Anbieter- und Engagementstruktur
  • topografische Gestaltung und Nutzung öffentlicher Plätze
  • Versorgungslücken
  • Ressourcen
    • higkeiten, Erfahrungen und Talente des Menschen mit Unterstützungsbedarf
    • Personen, Räume und Plätze im Sozialraum

 

 

Konzeptentwicklung

Erst auf der Basis der im Laufe der Quartiersanalyse gewonnenen Daten und Erkenntnisse werden konzeptionelle Ideen und Maßnahmen entwickelt und in einer Gesamtstrategie zum weiteren Vorgehen erfasst.

 

Grundprinzipien der Quartiersarbeit

 

  • Bedarfsgerechte Weiterentwicklung aller Lebensfelder älterer Menschen

 

  • Kooperation und Vernetzung der örtlichen Akteure
    (Freie Wohlfahrtspflege, kommunale Verwaltung, lokale Wirtschaft, Wohnungswirtschaft, Bildungseinrichtungen, Religionsgemeinschaften, zivilgesellschaftlichen Initiativen, Vereine, Einzelhandel etc.)

 

  • Beteiligungskultur: Einbezug und Partizipation der Quartiersbewohner*innen
    • rderung von Strukturen der Nachbarschaftshilfe
    • Unterstützung von Eigeninitiative und Selbsthilfe
    • Identifikation der Bürger*innen mit ihrem sozialen Nahraum stärken
    • Stärkung selbstbestimmten Lebens

 

  • Öffentlichkeitsarbeit und Sicherung von Transparenz

 

  • Anlaufstelle im Quartier

 

 

 

Rechtliche Grundlagen:

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