Sitzungsvorlage - V/2007/278-E01
Grunddaten
- Betreff:
-
Seniorenpolitik der Stadt Herzogenrath - Erstellung eines Seniorenbegleitplanes hier: Antrag der SPD-Fraktion vom 05.07.2007
- Status:
- öffentlich (Vorlage freigegeben)
- Vorlageart:
- Sitzungsvorlage
- Federführend:
- Fachbereich 1 Bürgerdienste
- Beteiligt:
- Fachbereich 1: f) Soziales
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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Erledigt
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Ausschuss für Arbeit und Soziales
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Entscheidung
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28.10.2010
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Sachverhalt
Sachverhalt:
Hinsichtlich des bisherigen Beratungsstandes wird auf den unter Drucksachen-Nr. V/2007/278 behandelten Antrag der SPD-Fraktion vom 05.07.2007 sowie die zwischenzeitig vorgelegten Beschlusskontrollen verwiesen.
Das Kompendium „Der demographische Wandel in der StädteRegion Aachen“ liegt zwischenzeitig vor. Der Teilbericht „60plus-Bedarfe und Potentiale der älteren Generation“, welcher im Ratsinformationssystem als pdf-Datei hinterlegt ist, behandelt neben der soziodemographischen Entwicklung und der ökonomischen Situation älterer Menschen die Handlungsfelder Wohnen im Alter, Gesundheit, Aspekte der Alltagsgestaltung und –bewältigung sowie Freiwilligenarbeit, Bürgerschaftliches Engagement und Ehrenamt.
Der Bericht fasst die Situation in der StädteRegion anschaulich zusammen und setzt gute Akzente. Für Herzogenrath wird deutlich, dass im Sinne des Antrages in den vergangenen zwei Jahren bereits sehr praxisbezogen gerade an den o.g. Handlungsbereichen gearbeitet wurde. An dieser Stelle wird auf die Ausführungen zu TOP 5, TOP 8 sowie TOP 11 verwiesen. Sehr viel Wert gelegt wurde dabei auf aktive Bürgerbeteiligungen, wie sie mittels der Bürgerforen im Rahmen des Landesprogramms Aktiv im Alter sowie der Befragung im Rahmen der Erstellung eines kommunalen Handlungskonzeptes Wohnen durchgeführt wurden. Daraus resultierend haben sich Netzwerke und Beteiligte gefunden, die an konkreten Projekten im Sinne einer zukunftsorientierten Seniorenarbeit arbeiten.
Es stellt sich daher nunmehr die Frage, ob die Erstellung eines Seniorenbegleitplanes zu grundlegend neuen Erkenntnissen führt oder ob nicht die Fortsetzung der inhaltlichen Arbeit bereits den mit dem Antrag angestrebten Zweck erfüllt. Das im Kompendium der StädteRegion dargestellte Zahlenmaterial sowie die in früheren Vorlagen bereits zusammengestellten Daten erscheinen richtungsweisend ausreichend. Zumal im Rahmen des Prozesses Demographischer Wandel der Arbeitskreis Statistik installiert wurde, der sich fortlaufend mit der Ermittlung und Aufbereitung erforderlicher Daten beschäftigt. Nicht außer Acht bleiben sollte auch der Zensus 2011 der nach der letzten vollständigen Erhebung für das frühere Bundesgebiet im Jahre 1987 aktuelle Basisdaten liefern wird.
Zum jetzigen Zeitpunkt erscheint es der Verwaltung sinnvoller, zielorientiert die Umsetzung der angestrebten Projekte voranzutreiben.
Eine zum Zeitpunkt der Antragstellung an die Bertelsmann Stiftung gerichtete Anfrage hinsichtlich vorliegender Erfahrungen anderer Städte vergleichbarer Größenordnung hinsichtlich Kostenaufwand und Personalressource zur Erstellung ergab leider kein konkretes Ergebnis. Unterstützend wurde an die Forschungsgesellschaft für Gerontologie verwiesen, die Begleitpläne für Kommunen erstellen. Die Stiftung gab jedoch zu Bedenken, dass entsprechende Hilfe- / Begleitpläne in aller Regel mit der Ausrichtung auf Pflege intendiert sind. Dies ist lt. Antragstellung aber gerade nicht gewollt. Vielmehr müssen Seniorinnen und Senioren an Planungsprozessen in der Kommune beteiligt werden. Bürgerschaftliches Engagement ist zu aktivieren und initiieren.
Dies ergibt sich unter anderem auch aus dem Teilbericht 60plus des Kompendiums. Demnach wird die ältere Generation aktuell und auch künftig wesentlich durch die Altersgruppe der jungen Alten (60-69 Jahre) bestimmt.
Prozentuale Zusammensetzung
Quelle: Bevölkerungsvorausberechnung / Bevölkerungsstand IT.NRW 2008, Berechnungen StädteRegion
Folglich gilt es, nachdem in der Vergangenheit der Fokus eher auf der Schaffung von Versorgungsstrukturen lag, einen Perspektivenwechsel vorzunehmen. Ressourcen und Potentiale einer älter werdenden Gesellschaft müssen erkannt und aktiviert werden. Bedarfe sind zu überprüfen und bedürfnisorientiert anzupassen.
Dies kann allerdings nur im gemeinsamen Dialog aller Akteure, Betroffenen und Interessierten erfolgen, welcher in Herzogenrath bereits begonnen hat. Hilfreich könnte hier auch das durch die Bertelsmann Stiftung entwickelte Instrument der Sozialplanung für Senioren (www.sozialplanung-senioren.de) sein. Es in Gänze anzuwenden, würde sicherlich den Rahmen der personellen Ressourcen sprengen, in Auszügen angewandt jedoch erscheint es durchaus lohnenswert.
Das Hauptaugenmerk sollte daher weiterhin nicht auf statistische Daten gerichtet sein, sondern auf das Ziel gute Rahmenbedingungen für eine gute Lebensqualität aller Generationen zu schaffen. Hierzu ist Verwaltungs- sowie politisches Handeln an bestimmten Leitlinien auszurichten. Das Ministerium für Generationen, Familien, Frauen und Integration NRW, inzwischen Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter, hat unter dem Titel „Gemeinsam in einer Gesellschaft des langen Lebens“ Seniorenpolitische Leitlinien des Landes NRW bis 2025 herausgegeben, auf die an dieser Stelle verwiesen sei. Die Publikation ist im Ratsinformationssystem als pdf-Datei hinterlegt.
Anlagen
Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
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1
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(wie Dokument)
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916,6 kB
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2
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(wie Dokument)
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683,2 kB
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