Sitzungsvorlage - V/2010/121-E05
Grunddaten
- Betreff:
-
Förderung von Schülerinnen und Schülern mit Migrationsgeschichte durch Muttersprachlichen Unterricht (MSU) hier: Antrag der Fraktion "DIE LINKE" vom 25.01.2010 und Antrag der SPD-Fraktion vom 20.04.2010 Projekt "Einsteins Kinder"
- Status:
- öffentlich (Vorlage freigegeben)
- Vorlageart:
- Sitzungsvorlage
- Federführend:
- Fachbereich 2 Jugend und Bildung
- Beteiligt:
- Fachbereich 2.2 Schule, Sport und Kultur
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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Erledigt
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Ausschuss für Bildung, Sport und Kultur
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Vorberatung
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12.06.2012
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Beschlussvorschlag
Der Ausschuss für Bildung, Sport und Kultur nimmt die Darstellung der Verwaltung zum Sachstand des Projektes und zu den Ausführungen der Finanzierbarkeit zustimmend zur Kenntnis.
Er beauftragt die Verwaltung, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um das Projekt „Einsteins Kinder“ an zwei Herzogenrather Grundschulklassen durchführen zu können.
Dem Ausschuss ist in der nächsten Sitzung über die Ergebnisse zu berichten.
Finanz. Auswirkung
Finanzielle Auswirkungen (einschl. Darstellung der Folgekosten – Sach- und Personalaufwendungen – sowie Folgeerträge):
1. Gesamtkosten
| Pflichtaufgabe |
X | Freiwillige Aufgabe |
Haushaltsmittel stehen zur Verfügung
| ja | X | nein |
Die Gesamtkosten des Projektes (2 Schulen in Aachen und 2 in Herzogenrath) beziffern sich wie folgt:
Honorarkosten Frau Sommer (30 x 200,-- € für je 90 Minuten) = 6.000,-- €/Jahr/Klasse
Kosten Frau Sommer für Vor- und Nachbereitung (80 Std. a 25,-- €) = 2.000,-- €/Jahr/Klasse
Sachkosten Frau Sommer (Fahrkosten, Reisekosten, Material) = 500,-- €/Jahr/Klasse
Pro Jahr und Klasse fallen somit Kosten in Höhe von 8.500,-- € an, bezogen auf eine Projektdauer von drei Jahren somit 25.500,-- € pro Klasse x 4 Klassen = 102.000,-- € Gesamtkosten.
Für eine wissenschaftliche Begleitung durch Prof. Dr. Spitzer kämen insgesamt 140.000,-- € hinzu.
Da die Stadt Herzogenrath sich in der Haushaltssicherung befindet, ist es nicht möglich, neue freiwillige Aufgaben durchzuführen. Die Verwaltung sieht daher nur dann die Möglichkeit einer Projektdurchführung an zwei Herzogenrather Schulklassen, wenn die gesamten anfallenden Kosten über Spenden und Zuschüsse gedeckt werden können.
Sachverhalt
Sachverhalt:
In der letzten Sitzung des Ausschusses für Bildung, Sport und Kultur hat Frau Sommer, 1. Vorsitzende des Vereins „Haus der Märchen und Geschichten e. V.“, das Projekt „Einsteins Kinder“, ein Vorlese- und Evaluierungsprojekt in Grundschulklassen, vorgestellt. Dieses ist vom Ausschuss wohlwollend zur Kenntnis genommen worden. Die Verwaltung ist durch einstimmigen Beschluss mit der Einleitung der nächsten Schritte beauftragt worden, damit das Projekt zum nächstmöglichen Zeitpunkt für zwei Klassen in Herzogenrath umgesetzt werden kann. Des Weiteren sollen Finanzierungsvorschläge unterbreitet werden.
Den Vortrag von Frau Sommer, die von ihr erstellte Kostenaufstellung nebst einem möglichen Finanzierungsplan hat die Verwaltung der Niederschrift zur letzten Sitzung beigefügt.
Zielsetzung von Frau Sommer ist es, das Projekt möglichst an vier Grundschulklassen, zwei in der Stadt Aachen und zwei in der Stadt Herzogenrath, ab Beginn des Schuljahres 2012/2013 für jeweils drei Jahre durchzuführen. Dabei ist ihr eine wissenschaftliche Begleitung und Auswertung sehr wichtig, um damit die Erkenntnis nachzuweisen, dass durch die Projektteilnahme Intelligenzen der teilnehmenden Kinder erkannt werden und die Inklusion dieser Kinder gefördert wird.
Der Finanzierungsplan geht davon aus, dass aus städtischen Mitteln verteilt auf vier Jahre insgesamt 120.000,-- Euro zur Verfügung gestellt werden.
Die Recherchen der Verwaltung bezüglich eventueller Fördermittel haben zu folgenden Ergebnissen geführt:
1. Nach Auskunft der Förderhotline des Bundesbildungsministeriums werden Projektförderungen nur unterstützt, soweit eine Beauftragung durch den Bund erfolgt ist. Weitere Fördermöglichkeiten zu diesem Projekt konnten nicht genannt werden.
2. Bei den Landesministerien für Schule und Weiterbildung und Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport sind keine Fördermöglichkeiten gefunden worden.
3. Die Stiftung Wohlfahrtspflege NRW fördert u. a. Projekte zu Gunsten benachteiligter Kinder mit Zuschüssen. Der Zuschuss kann bis zu 50 Prozent der förderfähigen Kosten betragen, in besonders begründeten Ausnahmefällen, z. B. bei Modellvorhaben mit zukunftsweisendem Charakter, bis zu 90 Prozent.
4. Informationen über die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung haben ergeben, dass es sich hier um eine Drittmittelstiftung handelt und somit direkt keine Förderung durch die Stiftung erfolgt. Eine Unterstützung von einzelnen Projekten erfolgt nur im Rahmen der Programme der Stiftung (zielen inhaltlich nicht auf das Projekt von Prof. Dr. Dr. Spitzer ab) in Form von Fortbildungen, Materialien oder Beratungsangeboten.
5. Über das vom Bundesverband Deutscher Stiftungen herausgegebene Internetportal stiftungen.org, ist über die "Stiftungssuche" bundes- und landesweit nach einschlägigen Stiftungen gesucht worden. Leider sind nur einige regionale Stiftungen angezeigt worden, die jedoch nur außerhalb von NRW arbeiten.
6. Inhaltlich hat das Projekt keinen Bezug auf die Aufgabenstellung der RAA (Aachen).
7. Gemäß Schnellbrief 78/2012 der Städte- und Gemeindebundes NRW vom 15.Mai 2012 hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung das Projekt "Kultur macht stark - Bündnisse für Bildung" auf den Weg gebracht. Das Programm soll ab 2013 für 5 Jahre deutschlandweit Bündnisse für Bildung unterstützen. Konzepte müssen bis zum 31. Juli 2012 eingereicht werden. Nach der Förderrichtlinie werden Städte aus NRW nicht unmittelbar gefördert, sondern Verbände und Strukturen bzw. Initiativen und Stiftungen. Auf Seite 2 ist den Förderrichtlinien zu entnehmen, dass u. a. Maßnahmen zur Leseförderung gefördert werden können.
Aus Sicht der Verwaltung könnten sich bei den Punkten 3 und 7 Fördermöglichkeiten für das angestrebte Projekt ergeben, wobei bei Punkt 7 Prof. Dr. Dr. Spitzer selbst tätig werden müsste. Nach den Förderrichtlinien bezieht sich die Förderung zu 7 auf außerschulische Bildungsmaßnahmen. Evtl. könnte man hier auf die Besonderheit des Projektes abzielen.
Am 05.06.2011 hat die Verwaltung ein weiteres Gespräch mit der Projektleiterin, Frau Sommer, und Frau Timm, Lehrerin an der Regenbogenschule, geführt. Als Ergebnis ist festzuhalten, dass auch eine Bereitschaft besteht, dass Projekt ohne wissenschaftliche Begleitung durchzuführen, wenn es andernfalls an der Finanzierung scheitern würde. Es ist jedoch deutlich geworden, dass eine wissenschaftliche Begleitung zu nicht unerheblichen Synergieeffekten führen würde. Der von Frau Sommer erstellte Finanzierungsplan ist auf das Projekt inklusive der wissenschaftlichen Begleitung abgestellt, da diese in Gesprächen mit den Spendengebern Bestandteil gewesen ist. Die Gold-Kraemer-Stiftung hat eine Kostenbeteiligung zurückgezogen, so dass weitere Unterdeckung in Höhe 60.000,-- €uro gegeben ist. Frau Sommer wird mit den anderen Sponsoren Kontakt aufnehmen zwecks Klärung, ob diese ihre Förderbeteiligung auch ohne eine wissenschaftliche Begleitung des Projektes aufrecht erhalten. Eine Förderung durch die Stiftung Wohlfahrtspflege NRW wird die Verwaltung genauer prüfen.
Des Weiteren ist vereinbart worden, zwischen dem 19.06.2012 und dem 05.07.2012 in einem gemeinsamen Gespräch mit dem Bildungsdezernenten der StädteRegion Aachen, Herrn Jansen, Frau Prömper vom Bildungsbüro und dem Stadtdirektor der Stadt Aachen, Herrn Rombey, zu erörtern, unter welchen Voraussetzungen das Projekt möglichst bald starten kann. Dabei wäre ein Beginn nach den Sommerferien wünschenswert, aber auch ein Start unmittelbar nach den Herbstferien wäre vorstellbar.
